- Melodien dämpfen Stressreaktionen und verringern das Schmerzerleben
- Musiktherapeutische Ansätze können pharmakologische Behandlungsformen ergänzen
"Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen", wusste schon Aristoteles. Heute nutzen Ärzte die Musik, um die Wahrnehmung von Schmerzen zu beeinflussen. Als komplexer Sinnesreiz haben Melodien eine tiefgreifende Wirkung auf das Gefühlszentrum im Gehirn (limbisches System), in dem die Verarbeitung von Schmerzreizen und deren emotionale Bewertung erfolgt. Musikalische Reize können daher auch bei Spannungskopfschmerzen und Migräne zu einer erfolgreichen Therapie beitragen.
Musik dämpft Schmerzwahrnehmung
Musik ist ein emotionales Kommunikationsmittel: Beispielsweise wird sie in Kinofilmen eingesetzt, um Spannung zu erzeugen oder Gefühle zu wecken. "Musikalische Klänge haben das Potenzial, Denkprozesse sowie motorische Bewegungs- und Verhaltensmuster zu beeinflussen", berichtet der Schmerzexperte Professor Dr. H. Christof Müller-Busch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin. Klinische Studien(1) mit Schmerzpatienten haben gezeigt, dass therapiebegleitend eingesetzte Musik Stressreaktionen, Angst und auch das Schmerzerleben vermindert - sowohl bei akuten als auch bei chronischen Schmerzen. Diese Wirkung ist auf das Zusammenspiel mehrerer Mechanismen zurückzuführen. Dazu der Schmerzexperte Müller-Busch: "Musik beschäftigt als komplexer Sinnesreiz das Bewusstsein derart, dass andere Umweltreize in geringerem Maß wahrgenommen oder verarbeitet werden. Schmerzleitende und akustische Bahnen sind im Gehirn dicht vernetzt, so dass Schmerzsignale durch akustische Reize gehemmt werden können. Bestimmte Zentren im Gehirn, die den Schmerz verarbeiten und emotional bewerten, werden gedämpft, das heißt, der Schmerz wird unter Musikeinfluss nicht so stark wahrgenommen und weniger negativ bewertet." Darüber hinaus erlaubt das Anhören der Lieblingsmelodie, bei akuten Schmerzen positive Erlebnisse aus der Vergangenheit abzurufen - eine Art Filmmusik für das Kino im Kopf. Letztlich hat Musik auch eine muskelentspannende Wirkung. Das ist bedeutsam, weil die Muskelspannung sowohl die emotionale Stimmungslage als auch die Schmerzwahrnehmung beeinflusst und umgekehrt.
Rezeptive Musiktherapie bei Kopfschmerzen
Die Musiktherapie macht sich diese Wirkungen bei der Behandlung von Kopfschmerzen zunutze: Klänge lenken von dem Schmerz ab und lassen angenehme Gefühle zu. "In einer Studie(2) konnte durch Musiktherapie die Anzahl der kopfschmerzfreien Tage bei Patienten mit Spannungskopfschmerzen und Migräne erhöht werden", so Müller-Busch. Die so genannte rezeptive Form der Musiktherapie beinhaltet das Anhören von Entspannungsmusik. Die Wirkung ist dabei von der persönlichen Musikpräferenz abhängig - erlaubt ist, was gefällt und entspannt. Da die Wirkung allerdings zu einem wesentlichen Teil auf dem Rhythmus beruht, eignen sich bestimmte Musikstücke besonders gut. Bei Klassikfreunden hat sich beispielsweise das Klarinettenkonzert von Mozart bewährt. "Für Patienten mit akuten Spannungskopfschmerzen sind spezielle Melodien komponiert worden, die während einer Behandlung langsam in entspannende Naturgeräusche übergehen", erläutert Müller-Busch. Bei Migränepatienten kann Musik vorbeugend dazu dienen, Stress und Schlafstörungen zu verringern. Bei akuten Migräneattacken sollte jedoch auf Musik verzichtet werden - am besten ist es, sich in ein dunkles, ruhiges und kühles Zimmer zurückzuziehen.
Mehrstufige Schmerzbehandlung wichtig
Schmerz ist ein komplexes Geschehen, das von biologischen, psychischen und sozialen Faktoren beeinflusst wird. Experten empfehlen deshalb, mehrstufig gegen Schmerzen vorzugehen. Musik trägt zur Entspannung bei und vermindert Stress - und ermöglicht damit Kopfschmerzen vorzubeugen sowie eine medikamentöse Therapie sinnvoll zu ergänzen. Zur Behandlung von akuten Kopfschmerzen empfehlen Fachgesellschaften rezeptfreie Schmerzmittel, beispielsweise mit dem Aspirin-Wirkstoff Acetylsalicylsäure. In der Darreichungsform als Brausetablette können sie besonders schnell wirken. Ein Mittel der Wahl bei Spannungskopfschmerzen ist daher Aspirin Plus C. Speziell zur Behandlung von Migräne-Kopfschmerzen wurde Aspirin Migräne entwickelt. Bei den ersten Anzeichen sollten zwei 500-Milligramm-Brausetabletten aufgelöst eingenommen werden. Das spezielle Puffersystem beschleunigt die Magenpassage, so dass der Wirkstoff schneller zum Wirkort gelangen kann.
Tipps für das Hören von Musik gegen Schmerzen:
- Grundsätzlich eignet sich Musik, die persönlich gefällt
- Die Musikauswahl sollte zunächst ablenken und Entspannung ermöglichen, um in einem zweiten Schritt aufzumuntern und aktiv werden zu lassen
- Deshalb Musikpaare zusammenstellen: eines entspannend, eines aufbauend
- Zeit für die Musik nehmen
- In bequemer Körperhaltung hinsetzen oder hinlegen
- Die Augen schließen, auf die Musik konzentrieren und ruhig atmen
- Aus dem Musikhören ein persönliches Anti-Schmerz-Ritual gestalten
Musiktherapeutische Einrichtungen:
- Musiktherapeutische Ambulanz des Deutschen Zentrums für Musiktherapieforschung, Heidelberg: http://web.fh-heidelberg.de/...
- Zentrum für Schmerztherapie und Palliativmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg: http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/...
- Schmerzambulanz des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe, Berlin: http://www.krankenhaus-havelhoehe.de/...
- Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft e.V. (DMtG), Berlin: http://www.musiktherapie.de/
Weitere Informationen unter www.aspirin.de
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(1) Spintge R., Musik in Anaesthesie und Schmerztherapie. Anaesthesie Notfallmedizin Intensivtherapie Schmerztherapie 2000; 35:254-261
(2) Risch M, Scherg H, Verres R (2001) Musiktherapie bei chronischen Kopfschmerzen - Evaluation musiktherapeutischer Gruppen bei Kofpschmerzpatienten. Schmerz 15:116-125
Bildunterschrift
So gelangt Musik ins Gehirn: Über den Hörnerv erreicht die Klanginformation den Hirnstamm (1). Im limbischen System (2), wo auch die Verarbeitung von Schmerzreizen erfolgt, wird die Musik emotional bewertet. Die Schaltzentrale des Hörens ist die primäre Hörrinde (3) im Großhirn. In den umliegenden sekundären Hörarealen (4) werden Rhythmen, Klangfarben und Tonhöhen verarbeitet. Bewegungen beim Tanzen oder Musizieren werden von motorischen und sensorischen Arealen der Großhirnrinde (5) gesteuert. Weiter vorne liegende Areale (6) ermöglichen das rationale Verstehen von Musik. Darunter liegende Bereiche (7) sind für den individuellen Musikgeschmack und kulturelle Präferenzen zuständig.