- Ergebnis nach Steuern 175 Mio. Euro nach 989 Mio. Euro im Vorjahr
- Bilanzsumme und Eigenmittelquote erhöht
- Hohe Marktwertminderungen aus strukturiertem Portfolio
- Verluste gemäß Simulationsrechnungen deutlich geringer
- Umfangreiche Belastungen zu Lasten des Ergebnisses 2007
Der erstmals nach IFRS aufgestellte Abschluss 2007 für den BayernLB-Konzern schließt mit einem Vorsteuerergebnis in Höhe von 255 Mio. Euro. Das vergleichbare Vorjahresergebnis lag bei 1,33 Mrd. Euro. Dieser deutliche Ergebnisrückgang erklärt sich aus den hohen Belastungen, die im Rahmen der Finanzmarktverwerfungen im Abschluss 2007 notwendig wurden. Diesen Belastungen stand eine gute bis sehr gute operative Performance der Kundeneinheiten des Konzerns gegenüber. Es wird eine unveränderte Dividende von 7 Prozent (126 Mio. Euro) vorgeschlagen.
Gemäß IFRS-Bewertungsvorschriften ergaben sich aus der Finanzmarktkrise von Mitte 2007 bis Ende März 2008 insgesamt Marktwertminderungen in Höhe von 4,3 Mrd. Euro, wovon 1,2 Mrd. Euro als so genannte Impairments die GuV belasten. Eine weitere Belastung in Höhe von 1,1 Mrd. Euro resultiert aus der Marktbewertung von Handelsbeständen. Negative Bewertungsergebnisse der "Available for Sale"-Bestände für das Jahr 2007 und die ersten Monate des Jahres 2008 in Höhe von 2,0 Mrd. Euro werden erfolgsneutral in der Neubewertungsrücklage gebucht.
In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden im Berichtsjahr 1,2 Mrd. Euro Belastung wirksam, in den ersten Monaten 2008 bis Ende März weitere rund 1,1 Mrd. Euro.
Die eingetretenen Ausfälle aus den ABS-Portfolien betragen 100 Mio. Euro. Für die gesamte Laufzeit der Bestände berechnet die Bank aktuell in ihren Simulationen Ausfälle von rund 1,2 Mrd.Euro.
Die Bank hat 2007 ihre Wertpapierbestände, die die ABS-Portfolien betreffen, zu Marktpreisen bewertet. Es gibt im Konzern keine relevanten ABS-Bestände, die in anderen Bilanzkategorien("Loans and Receivables" bzw. "Held to Maturity") ohne Marktbewertung erfasst sind.
Es ist eine Abschirmung des relevanten Portfolios gegen theoretische Ausfallrisiken bis zu 6 Mrd. Euro geplant. Davon beträgt der Selbstbehalt der BayernLB 1,2 Mrd. Euro.
Die Marktwertminderungen sind nach den Vorschriften der IFRS zwingend auszuweisen, die Wertpapiere sind mit den entsprechend geminderten Werten in der Bilanz zu erfassen. Umfang und Richtung der Marktwertänderungen lassen sich näherungsweise aus den einschlägigen internationalen Indices ableiten, die die Entwicklung der Risikoaufschläge abbilden. Darüber hinaus werden sie natürlich stark von der aktuellen Marktliquidität beeinflusst.Sie spiegeln somit die aktuelle Einschätzung der Marktteilnehmer wider, ohne dass sich daraus unmittelbare Schlüsse auf die Höhe der zu erwartenden Ausfälle ziehen lassen.
Der Konzernabschluss 2007 wurde - abgesehen von der Finanzmarktkrise - besonders durch die erstmalige Konsolidierung der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) geprägt: So hat sich die Bilanzsumme um gut 20 Prozent oder 71,3 Mrd. Euro auf 415,6 Mrd.Euro erhöht. Die HGAA hat mit einer Bilanzsumme von 39,4 Mrd.Euro den größten Anteil an diesem Zuwachs.
In dem von rund 11.000 auf 19.226 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewachsenen Konzern haben sich die Eigenmittel nach KWG von 17,5 auf 21,5 Mrd. Euro erhöht und damit die Eigenmittelquote von 10,7 auf 11,4 Prozent verbessert. Ebenfalls gestiegen ist das Kernkapital und zwar von 10,7 auf 11,9 Mrd. Euro. Die entsprechende Quote verminderte sich leicht von 7,7 auf 7,4 Prozent.Trotz der sehr guten Performance der Kundeneinheiten ist die Eigenkapitalrentabilität deutlich gesunken; gegenüber 16,4 Prozent im Jahr 2006 wurde sie für 2007 mit 0,8 Prozent ermittelt, während sich umgekehrt die Cost-Income-Ratio von 58,7 Prozent im Vorjahr auf 71,4 Prozent spürbar verschlechtert hat.Mit Ausnahme des Geschäftsfeldes Financial Markets, das derzeit neu strukturiert wird, haben alle Geschäftsfelder und die konzernstrategischen Banktöchter im Berichtsjahr gute Ergebnisfortschritte gemacht. Der Return-on-Equity der einzelnen Kundengeschäftsfelder lag 2007 zwischen 10,2 und 27 Prozent, wie im Segmentbericht ausgewiesen.
Die Gewinn- und Verlustrechnung des Berichtsjahres schließt mit einem operativen Ergebnis nach Steuern in Höhe von 175 Mio.Euro nach 989 Mio. Euro im Vorjahr. Während beim Handelsergebnis sowie dem Ergebnis aus Finanzanlagen die Finanzmarktsituation deutliche Spuren hinterließ, konnte der Zinsüberschuss erfreulich um gut 19 Prozent gesteigert werden. Die Kreditrisikovorsorge war rückläufig und belastete das Zinsergebnis mit etwa 115 Mio. Euro. Mit knapp minus 6 Prozent hat sich der Provisionsüberschuss nicht auf der durch einen Sondereffekt beeinflussten Vorjahreshöhe halten können und trug 380 Mio. Euro zum Bruttoergebnis bei. Primär aufgrund der Einbeziehung der HGAA ist auch der Verwaltungsaufwand spürbar gestiegen; er wuchs um 20,4 Prozent auf 1,77 Mrd. Euro.
Im Jahr 2008, das voraussichtlich weiterhin von volatilen Finanzmärkten beeinflusst sein wird, konzentriert sich die BayernLB auf ihre attraktiven Wachstumsfelder: Dazu gehören der Ausbau der Marktposition in Ost- bzw. Südosteuropa über die Töchter MKB und HGAA, ein anhaltendes hohes Wachstum im Direktbankgeschäft über die Tochter DKB sowie eine Initiative zum Marktanteilsausbau im bayerischen und deutschen Mittelstandsgeschäft.Ferner hat sich die Bank zu einem Effizienzsteigerungsprogramm entschlossen, wodurch der Verwaltungsaufwand in zwei Schritten um insgesamt 150 Mio. Euro jährlich bis zum Jahr 2010 vermindert werden soll.
Beginnend mit dem Jahr 2008 wird der BayernLB-Konzern quartalsweise zur Geschäftslage informieren. Die Veröffentlichung des Berichts zum ersten Quartal 2008 wird voraussichtlich in der ersten Maihälfte erfolgen.
Tabellarische Anlagen:
- Bilanz
- Segmentbericht
- Gewinn- und Verlustrechnung