Sätze wie "Überzeuge dich bei jedem Parkelement davon, dass der Landebereich frei ist" sollten jedem Freestyler ein Begriff sein. Dennoch sind Banner mit Hinweisen gut, um die Regeln in Erinnerung zu rufen. "Wir möchten unseren Gästen hier oben die größtmögliche Sicherheit bieten. Die Rules sind Empfehlungen für alle Fahrer und sollen das Verletzungsrisiko minimieren", so Frank Huber, Betriebsleiter Skilifte Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG.
Der Park liegt im oberen Teil der Abfahrt "Weißes Tal" auf der Zugspitze und hat eine Gesamtlänge von 1000 Metern mit unterschiedlichsten Kickern, Rampen und Rails. Zwei Lines stehen zur Verfügung - die linke für Anfänger, die rechte für Fortgeschrittene. Ein großer Vorteil sind die getrennte Kicker- und Railarea, denn bei viel Neuschnee können diese separat voneinander präpariert werden, so dass beide Flächen schneller wieder befahrbar sind. Mit einer speziellen Pistenraupe, auch Park Bully genannt, und Schaufeln wird die Anlage jeden Tag morgens und abends über mehrere Stunden bearbeitet und in einen tadellosen Zustand versetzt. Dies erfordert ein ganz spezielles Know-how.
Michael Grüttner von der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG präpariert seit 23 Jahren die Pisten auf der Zugspitze und ist seit zehn Jahren ausschließlich für die Funparks auf Deutschlands höchstem Berg zuständig. Abends, wenn es auf dem Zugspitzplatt ruhig geworden ist, beginnt er im Terrain Park Zugspitze bereits mit den ersten Arbeiten für den folgenden Skitag. Zwölf Kicker und Rampen sowie zehn Rails und Boxen sind zu präparieren. Mit seinem Park Bully trägt er vorsichtig die oberste Schneeauflage ab und füllt die Fläche mit frischem Schnee aus dem Gelände auf. Eingefahrene Spuren und Kanten werden ausgebessert, der genaue Grad des Absprungs wieder hergestellt und die Auflage plan gefahren. Die Absprünge werden geshaped. Schließlich raut er die Landungsbereiche hinter den Kickern auf. Um eisige Flächen zu vermeiden, muss der Schnee über Nacht so aufgelockert liegen bleiben. Dies hat seinen guten Grund. "Wenn ich am nächsten Morgen vor Skibetrieb die Fläche glätte, landen die Freestyler später nicht bretthart, sondern auf einem weichen, aber gefestigten Schnee, der die Landung abfedert", beschreibt Michael Grüttner. Bei seinen täglichen Arbeiten geht es um Feinheiten, um Zentimeter und sogar um Millimeter im Gelände, die über Höhe und Weite der Sprünge entscheiden.
Beim großen Freestyle-Event "Spring in the Park" vom 15. bis 30. März werden die Arbeiten im Terrain Park Zugspitze noch aufwändiger gestaltet, so dass eine zweite Pistenraupe zum Einsatz kommen wird. Egal, ob Anfänger, junge Wilde, erfahrene Snowboarder oder sportliche Skifahrer, mit dem Terrain Park Zugspitze ist Deutschlands höchster Berg in der Freestyle-Szene ganz vorn mit dabei. Und auch in Punkto Sicherheit setzt die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG neue Maßstäbe.