Südeuropäer dagegen ließen sich das Essen und Trinken deutlich mehr kosten als die Deutschen. Private Haushalte in Österreich, dem Vereinigten Königreich und Irland gaben zwar weniger im Handel aus, doch dafür ließen sie es sich außer Haus schmecken.
Nicht immer waren die Ausgaben für Essen und Trinken in Deutschland so gering. Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts wurden in Deutschland fast 60 Prozent der Konsumausgaben für die Ernährung aufgewendet. Auch 1980 waren Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit 21,4 Prozent noch der größte Ausgabenblock privater Haushalte.
Mittlerweile stehen an dieser Stelle längst die Ausgaben rund um das Wohnen, also Miete, Wasser, Strom und Heizung mit einem Anteil von 25,4 Prozent. Auch für den Bereich Verkehr – vom eigenen Auto bis zu öffentlichen Verkehrsmitteln – gaben die Bundesbürger 2006 mit einem Anteil von durchschnittlich 13,9 Prozent an den Konsumaufwendungen mehr aus als für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke. Neben den Konsumgewohnheiten und der wirtschaftlichen Situation hänge dies auch mit dem Niveau der Verbraucherpreise zusammen, die in Deutschland viel niedriger sind als in etlichen anderen europäischen Ländern. Hierzulande sei der Wettbewerb im Einzelhandel besonders hart. Discounter mit ihren günstigen Preisen haben inzwischen einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent; ein so hoher Wert wird bislang in keinem anderen EU-Land erreicht.