Überdies werde ein zunehmender Preisdruck auf die heimische Ökolandwirtschaft aufgrund einer hohen Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels deutlich. Vor diesem Hintergrund seien Politik, Verbände und Wirtschaftsunternehmen dringend gefordert, sofortige Maßnahmen zu ergreifen sowie langfristige Strategien zu entwickeln, die die Wertschöpfung der heimischen Ökolandwirte nachhaltig erhöhen.
So müsse etwa die einzelbetriebliche Förderung für Baumaßnahmen, die ökologisch wirtschaftende Betriebe vornehmen, rückwirkend zum 1. Januar 2007 von 20 Prozent auf 30 Prozent erhöht werden. Eine entsprechende Erhöhung ist vor kurzem vom Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten für den Bereich Milchviehhaltung bekannt gegeben worden.
„Sie muss auch für sämtliche Bereiche des ökologischen Landbaus möglich sein“, sagte Räder. Außerdem sei die angekündigte Kürzung laufender Verträge für das Kulturlandschaftspflege-Programm KULAP zurückzunehmen.
Biosiegel um Herkunftsangabe ergänzen
Wichtig sei auch, das deutsche Bio-Siegel um die verpflichtende Angabe der Herkunft der Nahrungsmittelrohstoffe (bezogen auf den EU-Mitgliedsstaat) zu ergänzen. Hierzu bedürfe es einer Novellierung der Öko-Kennzeichnungsverordnung und einer Notifizierung der EU. „Im Zuge der fortlaufenden Globalisierung wünschen die Verbraucher bessere Information über die Herkunft der Produkte. Auch kaufen sie zunehmend Produkte aus heimischer Erzeugung“, erklärte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe.
Im Hinblick auf die Planungssicherheit sei sicherzustellen, dass gentechnikfreie Produktion auch weiterhin möglich bleibe. „Ökolandwirte dürfen nicht mit Kosten belastet werden, die der Anbau von gentechnisch veränderten Organismen, sogenannten GVOs verursacht“, betonte Räder.