Die wesentlichen Kernaussagen zur Gestaltung der künftigen Milchpolitik für die Milchbauern lauten:
- Bis 2015 müssen alle Instrumente der Milchmarktordnung vollständig ausgeschöpft und auch das Instrument Milchquote konsequent gelebt werden, damit sich die Erlössituation der Milchbauern erheblich und dauerhaft verbessert. Es darf keine Quotenaufstockung geben.
- Die Politik in München, Berlin und Brüssel muss jetzt eine Entscheidung zur Milchpolitik ab 2015 treffe, denn die Milchbauern brauchen Planungssicherheit.
- Der Bayerische Bauernverband hat sich immer zur Milchquote bekannt und für sie gekämpft. Auch für die Zeit nach 2015 ist der Bayerische Bauernverband für eine Quote, unter der Voraussetzung, dass eine Reihe von Bedingungen politisch erfüllt werden, die die Quote zu einem wirksamen Instrument machen. Hierzu zählen unter anderem eine Mengenreduzierung durch Quotenkürzung, keine Sonderzuteilung von Quoten für spezielle Länder, volle Ausschöpfung des Finanzrahmens der Milchmarktordnung, Fortführung der Exporterstattungen, Erhalt des bisherigen Außenschutzes, keine Überlieferung sowie eine komplette Streichung der Bundes- und Molkereisaldierung.
Wenn die genannten Bedingungen nicht erfüllt werden und die Politik die Quote auslaufen lässt, seien besondere flankierende Maßnahmen erforderlich, um eine Perspektive für die Milchbauern zu schaffen, heißt es in dem Perspektivpapier. Hierzu zählen insbesondere zusätzliche, gekoppelte Ausgleichszahlungen für die Milcherzeuger und weitere Stärkungsmaßnahmen wie KULAP, Ausgleichszulage und die Investitionsförderung.
Der gemeinsamen Sitzung des BBV-Präsidiums und des VMB war am 1. Juni 2007 eine Tagung mit 130 Kreisbäuerinnen und Kreisobmännern sowie dem VMB vorangegangen, bei der die Stimmungsbilder auf Kreis- und Bezirksebene zusammengetragen wurden. Die Meinung zur Frage des Erhalts der Quote nach 2015 war unterschiedlich. Vier Bezirksverbände sprachen sich mit unterschiedlich starker Mehrheit dafür aus, drei Bezirksverbände (Ober-, Unter- und Mittelfranken) waren überwiegend dagegen. Mit einem Votum von 99 Prozent wurde bei dieser Tagung eine Empfehlung für das heute von Präsidium und VBM einstimmig beschlossene Perspektivpapier verabschiedet.
„Für mich steht bei meinem Einsatz in der Milchpolitik und gegenüber den Marktpartnern unserer Milcherzeuger weiterhin im Vordergrund, dauerhaft einen wesentlich höheren Milchpreis zu erreichen“, betonte Sonnleitner. Welzmiller unterstrich, dass der Bauernverband diese Linie sowohl gegenüber der Politik in München, Berlin und Brüssel als auch gegenüber Lebensmitteleinzelhandel und Molkereien intensiv verfolge. Die VBM-Mitglieder dankten Sonnleitner ausdrücklich für dessen bisherigen Einsatz, die Milchauszahlungspreise zu erhöhen und den Milchbauern gegenüber der Politik eine Perspektive zu schaffen.