Mit der Präsidentenwahl sind die Verbandswahlen im Bayerischen Bauernverband abgeschlossen. Insgesamt wurden seit Oktober 2006 in den Orts-, Kreis- und Bezirksverbänden mehr als 14 000 ehrenamtliche Bäuerinnen und Bauern gewählt, die nun gemeinsam mit der Verbandsspitze die Interessenvertretung für alle Mitgliedsbetriebe betreiben.
„Gemeinsam haben wir die Aufgabe, die vielfältigen Einzelinteressen zu bündeln, gemeinsame Positionen zu erarbeiten und diese dann geschlossen gegenüber Öffentlichkeit, Marktpartner und Politik zu vertreten“, sagte Gerd Sonnleitner, der auch Präsident des Deutschen Bauernverbandes und Vize-Präsident des europäischen Bauernverbandes (COPA) ist. „Ehrenamtliche Arbeit im Bayerischen Bauernverband ist und bleibt für mich gelebte Teamarbeit.“ Für die Politik sei der Bauernverband ein ernstzunehmender Ansprechpartner, „weil wir als Einheitsverband Interessen bündeln und argumentationsstark sind“.
Als eine der großen Herausforderungen bezeichnete Sonnleiter, die multifunktionale Landwirtschaft in einer globalisierten Welt zu verteidigen. Landwirtschaft hat viele Facetten und die heimischen Betriebe fühlen sich der Landschaftspflege, dem Klimaschutz und der Ressourcenschonung verpflichtet. Deshalb sei ein wirksamer Außenschutz existentiell für die bäuerlichen Betriebe. Dass dies die Position der EU-Kommission bei den WTO-Verhandlungen sei und dass bei der Welthandelsrunde auch über Produktions-, Umwelt- und Sozialstandards diskutiert werde, sei auch ein Erfolg des Bauernverbandes.
Als bayerischer Bauernpräsident wolle sich Sonnleitner weiterhin für einen deutlich besseren Milchpreis einsetzen. Mit der Bayern MeG habe der Bayerische Bauernverband eine Vermarktungsorganisation initiiert, die den Erzeugern durch Mengenbündelung eine bessere Position bei den Milchpreisverhandlungen mit den Molkereien verschafft. Nicht zuletzt hätten die BBV-Aktionen gegen Dumpingangebote des Lebensmittelhandels dazu geführt, dass die Konzerne die Rabatt-Angebote auf Milchprodukte zurücknahmen. Auch habe das Bundeskabinett ein Gesetz auf den Weg gebracht, das den Verkauf von Lebensmitteln unter Einstandspreis verbietet.
Sonnleitner, Ströbel und Biechl betonten gleichermaßen die vielfältigen Aufgaben der bäuerlichen, nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft. Bei der morgigen Landesversammlung werden die rund 200 Delegierten die Hauptarbeitsfelder in der politischen Verbandsarbeit abstecken. „Für einen weiterhin starken Agrar- und Forststandort Bayern ist eine Politik pro Land- und Forstwirtschaft auf kommunaler Ebene, in München, Berlin und Brüssel gefordert“, betonte Sonnleitner.