Die Ernten von Wintergerste und Raps sind inzwischen abgeschlossen. Weizen und Roggen sind vor allem in Südbayern schon in großem Umfang gedroschen worden. „Die Regenfälle der letzten Tage haben die Ernte unterbrochen, sonst wäre Anfang August die Getreideernte in Bayern schon abgeschlossen gewesen“, sagte Keller.
Bei Wintergerste liegt der Ertrag in Bayern im Schnitt zirka 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau von 55,5 dt/ha. Bei den Rapserträgen zeigt sich eine deutliche Zweiteilung Bayerns. In Südbayern konnten die Landwirte einen Ertragszuwachs von 10 Prozent zum Vorjahr verzeichnen, in Nordbayern gab es dagegen keine Ertragssteigerungen.
Ertragsunterschiede zwischen Nord und Süd zeigen sich auch beim Weizen. In Südbayern, wo bisher 75 Prozent der Weizenanbaufläche geerntet wurden, liegen die Erträge 10 bis 20 Prozent über denen von 2006 (68,3dt/ha). In Nordbayern wurde bisher nur ein Drittel des Weizens gedroschen, hier wird ein Ertragsrückgang von fünf Prozent zum Vorjahr gemeldet.
Beim Roggen sind bislang 70 Prozent der Anbaufläche in Bayern abgeerntet. Die durchschnittlichen Erträge lagen bei 50 bis 60 dt/ha. Mit der Braugerstenernte wurde bis dato erst vereinzelt begonnen. Erste Ertragsmeldungen berichten von mäßigen Erträgen in Nordbayern und durchschnittlichen Erträgen in Südbayern.
Die Entwicklung der Erzeugerpreise sei positiv, so Keller. Wintergerste wurde bisher für rund 15 €/dt verkauft. Raps wurde bisher zu Preisen von 26 bis 28,5 €/dt gehandelt. Der Brotweizenpreis tendiert derzeit von 16 bis 18 €/dt. Leicht darunter bewegt sich der Roggenpreis. Die Verkaufsabschlüsse für Braugerste liegen aktuell zwischen 20 und 21€/dt.
Mit den Qualitäten sind die Landwirte in diesem Jahr weitgehend zufrieden, allerdings gebe es auch hier regionale Unterschiede. „Wir hoffen, dass die noch nicht eingebrachte Ernte ebenfalls gute Qualitäten hat“, sagt Keller. Notwendig sei sommerliches Wetter in den nächsten Tagen. Dies sei vor allem in Mittel- und Oberfranken wichtig, wo letztes Wochenende erhebliche Niederschläge zu verzeichnen waren.