Noch nicht enthalten ist in diesen Zahlen der Absatz an alkoholfreiem Bier. Er legt seit Jahren zu und erreicht in Bayern im Jahr 2013 geschätzte 1,7 Mio. hl, ein Plus von sogar gut 5% oder knapp 100.000 hl. Besonders beliebt ist den Angaben des Brauerbundes zufolge alkoholfreies Weißbier. 85% des bayerischen Ausstoßes an alkoholfreiem Bier entfallen auf diese obergärige Spielart.
Nach den Ursachen dieser positiven Entwicklung gefragt, nannte Friedrich Düll, Präsident des Bayerischen Brauerbundes und Inhaber der Privatbrauerei Düll im unterfränkischen Volkach/ Krautheim, zuerst den Export, den er als "Hauptstütze des bayerischen Bierabsatzes" bezeichnet. Der Export Bayerischen Bieres legte 2013 um rd. 200.000 hl zu und erreichte über 4,4 Mio. hl. Damit wurde jede 5. in Bayern gebraute Maß Bier im Ausland getrunken, laut Düll ein "Rekordergebnis".
Besonders erfreulich ist laut Düll jedoch auch der Umstand, dass die bayerische Brauwirtschaft nicht nur im Ausland wächst, sondern sich unter Einrechnung des wachsenden Segmentes "alkoholfreies Bier" auch im seit Jahren schrumpfenden deutschen Biermarkt erfolgreich habe behaupten und ein im Vergleich zum Vorjahr ausgeglichenes Absatzergebnis habe erreichen können.
Ein klares Bekenntnis legte Düll zum Reinheitsgebot ab und erteilte allen Forderungen, es zu lockern, eine klare Absage. Das Reinheitsgebot für Bier sei "das Alleinstellungsmerkmal der deutschen, vor allem aber der bayerischen Brauwirtschaft", so Düll. Mit Blick auf die beachtlichen Exporterfolge der bayerischen Brauwirtschaft verwies er darauf, diese erziele die Branche nicht trotz, sondern ausdrücklich wegen ihres Bekenntnisses zum Reinheitsgebot. Kritiker des Reinheitsgebotes forderte er auf, zunächst die vielen bislang ungenutzten Möglichkeiten auszuschöpfen, die es biete.
Um die herausragende Bedeutung des Reinheitsgebotes als älteste bis heute gültige Verbraucherschutzbestimmung der Welt zu unterstreichen, hat der Bayerische Brauerbund die Aufnahme des "Reinheitsgebotes für Bier" in die Liste des immateriellen UNESCO-Weltkulturerbes beantragt.
Für das Jahr 2016, wenn das Bayerische Reinheitsgebot 500 Jahre alt wird, kündigte Düll bereits vielfältige Aktionen an, so die Bayerische Landesaustellung in Aldersbach unter dem Titel "Bier in Bayern", einen großen Festakt in Ingolstadt, dem Ort des Erlasses des Reinheitsgebotes, im April und ein dreitägiges Bierfestival im Sommer 2016 in München.
Kritisch ging Brauerpräsident Düll mit der "Energiewende" ins Gericht. Insbesondere an der von Bundeswirtschaftsminister Gabriel geplanten Einbeziehung zum Eigenverbrauch selbst erzeugten Stroms in die EEG-Umlage erteilte er eine klare Absage. Hier werde im Vertrauen auf gegebene politische Zusagen getätigten beachtlichen Investitionen nachträglich die Grundlage ihrer Wirtschaftlichkeit entzogen und die Weiterentwicklung einer ökonomisch und ökologisch sinnvollen Eigenstromerzeugung insbesondere durch Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen das wirtschaftliche Fundament fahrlässig entzogen.
Die amtierende Bayerische Bierkönigin Maria Krieger rief anlässlich der Jahrespressekonferenz des Bayerischen Brauerbundes bierbegeisterte Damen ab 21 auf, sich um ihre Nachfolge zu bewerben. Unter dem Motto "Willst Du Bayerns Königin werden" sind Interessentinnen eingeladen, ab dem 5. März ihre Bewerbung einzureichen (Bewerbungsschluss 31. März), um ab 3. Juni, wenn im Rahmen einer glanzvollen Biergala die Bierkönigin 2014/2015 gekürt wird, ein Jahr lang das Bayerische Bier und die Tourismusdestination "Bierland Bayern" zu vertreten.