Wie der Bayerische Brauerbund in München im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz mitteilte, konnte sich der bayerische Gesamtbierabsatz 2015 einmal mehr besser entwickeln als der Bundestrend und erreichte im In- und Ausland 23,7 Mio. Hektoliter. Mit einem Plus von 576.000 Hektolitern verzeichnen Bayerns Brauer bereits im 5. Jahr hintereinander einen beachtlichen Absatzzuwachs.
Unter Einschluss alkoholfreien Bieres, das die amtliche Statistik nicht erfasst, produzierte die bayerische Brauwirtschaft 2015 gut 25,5 Mio. Hektoliter Bier, was einem Gesamtausstoßplus von 2,6% entspricht.
Die Erfolgsgeschichte der bayerischen Brauwirtschaft führt der Präsident des Bayerischen Brauerbundes, Friedrich Düll, Inhaber der Privatbrauerei Düll im unterfränkischen Volkach/ Krautheim, in erster Linie auf ihr Bekenntnis zum „Bayerischen Reinheitsgebot“ zurück. Es stehe für handwerkliche Braukunst, gelebte Tradition, natürliche Zutaten, Qualität, aber auch Vielfalt.
Kritisch äußerte sich Brauerpräsident Düll zu den politischen Rahmenbedingungen, unter denen sich die mittelständisch geprägte bayerische Brauwirtschaft im scharfen Wettbewerb im Biermarkt behaupten muss. Seines Erachtens besteht ein offensichtlicher Widerspruch zur oft propagierten Mittelstandsfreundlichkeit der Politik.
Beispielhaft führte er den unterdessen 12 Jahre andauernden Rechtstreit um eine verfassungswidrig beschlossene Erhöhung der Biersteuer für mittelständische Brauereien an. Auch die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel stelle mittelständische Erzeuger unter massiven Druck. Unter diesen Umständen sei ihm die absehbare „Ministererlaubnis“ für den Erwerb des Lebensmittelfilialisten Tengelmann durch Edeka unverständlich, so Düll.
Empört äußerte sich Präsident Düll zum, wie er sagte, „skandalösen Umgang“ der EU mit dem Schutz der Bezeichnung „Bayerisches Bier“ im Freihandelsabkommen CETA mit Kanada.
„Es ist völlig inakzeptabel, der bayerischen Brauwirtschaft durch ein Freihandelsabkommen - gegen ihren ausdrücklichen Willen - ihre wichtigsten Werte und Rechte … zu entziehen!“, richtet Düll deutliche Worte nach Brüssel.
Nachdem der Exportanteil der bayerischen Brauwirtschaft mit 20,7% oder 4,9 Mio. Hektolitern ein neues Rekordniveau erreicht habe, sei es besonders wichtig zu gewährleisten, dass ein „Bayerisches Bier“ immer auch in Bayern gebraut werde.
Für das bereits begonnene Jubiläumsjahr des Bayerischen Reinheitsgebotes kündigte der Bayerische Brauerbund vielfältige Aktionen an, u.a. die Bayerische Landesaustellung in Aldersbach unter dem Titel „Bier in Bayern“ (29-04. – 31.10.2016), einen großen Festakt, eingebettet in das „Fest zum reinen Bier“, in Ingolstadt, wo das Reinheitsgebot am 23.4.1516 erlassen wurde (21.-24.4.2016) sowie ein dreitägiges Bierfestival mit 125 teilnehmenden Brauereien in München (22. – 24.7.2016).
Die amtierende Bayerische Bierkönigin Marlene Speck rief anlässlich der Jahrespressekonferenz des Bayerischen Brauerbundes bierbegeisterte Damen ab 21 auf, sich um ihre Nachfolge im Amt zu bewerben. Unter dem Motto „Willst Du Bayerns Königin werden“ sind Interessentinnen eingeladen, noch bis zum 22. Februar ihre Bewerbung einzureichen. Am 12. Mai endet ihre Amtszeit. Im Rahmen einer glanzvollen Biergala wird dann die Bierkönigin 2016/2017 gekürt, die dann ein Jahr lang das Bayerische Bier und die Tourismusdestination „Bierland Bayern“ vertritt.