Eingangs wurde arbeitgeberseitig die schwierige Lage der deutschen und bayerischen Brauwirtschaft vor dem Hintergrund der zurückliegenden Corona-Jahre und der Folgen des Ukraine-Krieges eingehend dargelegt. Die Vertreter der Unternehmen verwiesen auf enorme Kostensteigerungen in allen Brauereibereichen, die gerade den in Bayern vorherrschenden brauwirtschaftlichen Mittelstand stark belasten.
In dieser Lage würden, so die Vertreter der Brauereien, überhöhte Gehaltsanpassungen die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Brauwirtschaft gegenüber ihren außerbayerischen Konkurrenten gefährden.
Die Brauereien seien sich, so betonte der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft, Dr. Jörg Lehmann (Paulaner) jedoch ihrer Verantwortung auch gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewusst und sähen die Herausforderungen, mit denen diese durch die aktuell hohe Inflationsrate konfrontiert seien.
So wurde brauereiseitig angeboten, die Bezüge der Beschäftigten zunächst rückwirkend zum 1.3.2023 über alle Bewertungsgruppen einheitlich um 115,00 € monatlich anzuheben und innerhalb des ersten Laufzeitjahres eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten à 500 € auszuzahlen.
Für ein zweites Laufzeitjahr (1.3.2024 – 28.2.2025) boten die Arbeitgebervertreter eine Anpassung der Bezüge um weitere 115,00 € monatlich an sowie die nochmalige Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 1.000 €.
In Summe entspricht das Arbeitgeberangebot – umgerechnet auf die Monate der angebotenen 24-monatigen Vertragslaufzeit – einer Erhöhung der monatlichen Bezüge um gut 10% bezogen auf den derzeitigen Ecklohn.
Die Arbeitnehmervertreter waren ungeachtet dieses Angebotes nicht bereit, von ihren hohen Forderungen (Erhöhungen der Bezüge um 12% bei einer Laufzeit von lediglich 12 Monaten) abzurücken.
Darauf wurden die Tarifverhandlungen zunächst ergebnislos vertagt.
Sie werden am 26. April 2023 fortgesetzt.