„Das Wohnen unter dem Dach soll kein Leben in einer Sauna sein“, betont Kay Preißinger vom Landesinnungsverband des Bayerischen Dachdeckerhandwerks in München. „Eine optimale Wärmedämmung auf dem aktuellen Stand der Technik lässt die Wärme dort, wo sie hingehört: im Sommer draußen und im Winter in der Wohnung“.
Eine Dachoberfläche – ganz gleich, ob Flachdach oder Steildach – kann sich bei direkter Sonneneinstrahlung auf bis zu 70o C. aufheizen. Ist die Wärmedämmung fachgerecht und entsprechend der aktuellen Energieeinsparverordnung EnEV 2014 ausgeführt, wird verhindert, dass ein Großteil der Strahlungswärme der Eindeckung in den Dachinnenraum dringt. Auch das ist ganz im Sinne einer Reduzierung des Energieverbrauchs, weil in einer solchen Dachwohnung auf zusätzliche Klimatisierung verzichtet werden kann. Ebenso reduzieren sich die Energiekosten im Winter, weil die Raumwärme nicht nach außen entweicht.
Übersteigt die Temperatur im Sommer in einer Dachwohnung permanent ein erträgliches oder zumutbares Maß, kann dies in Einzelfällen sogar einen Sachmangel darstellen, der dann vom Vermieter zu beheben wäre.
Zusätzlich zu einer optimalen Wärmedämmung können auch weitere Maßnahmen an den Dachfenstern für eine Temperaturregulierung sorgen. Dazu gehört zunächst natürlich das Dachfenster selbst. Ist dies nicht fachregelkonform eingebaut oder veraltet, eröffnet sich schon hier der Hitze ein „Schlupfloch“. Darüber hinaus können viele Dachfenster auch mit Sonnenschutzeinrichtungen nachgerüstet werden. Dazu gehören Sonnenrollos und Rollläden. Nicht nur trendig, sondern durchaus sinnvoll ist die „Automatisierung“ des Sonnenschutzes. Bei direkter Sonneneinstrahlung schließen sich Rollläden oder Rollos selbstständig, gesteuert über Fotozellen oder Temperaturfühler. In vielen Fällen ist die Einbindung dieser Elemente auch in eine Smarthome-Konfiguration möglich. Dabei erfolgt die Integration der Steuerung in das eigene WLAN-Netzwerk. Das ermöglicht sogar eine „Fernsteuerung“ des Sonnenschutzes über das Mobiltelefon.
Die Investition in eine perfekte Wärmedämmung lohnt sich eigentlich immer. Zum einen sind viele Maßnahmen hierzu mit zinsgünstigen Darlehen der KfW-Bank förderfähig. Zum anderen werden langfristig Kosten für Klimatisierung im Sommer und Beheizung der Dachwohnung im Winter eingespart. Dazu kommt der Wertzuwachs für eine Immobilie, die energetisch auf dem aktuellen Stand ist. Das macht sich sowohl bei einer Vermietung als auch bei einem Verkauf bezahlt.
Um eine möglichst lückenlose Dämmung als Wärme- und Wärmeverlustschutz zu erzielen, sollten diese Arbeiten allerdings ausnahmslos Dachdecker-Fachbetrieben überlassen werden. Auch deren Lohnkosten sind bis zu einem Höchstbetrag von derzeit 20% von 6.000 € für Selbstnutzer direkt von der Einkommenssteuer abzugsfähig.
Adressen qualifizierter Dachdeckerbetriebe gibt es z. B. bei der regionalen Dachdecker-Innung und im Internet unter der „Betriebssuche“ auf www.dachdecker.bayern