Mit ihrer Kritik erteilte Stewens der aktuellen Diskussion eine klare Absage, ob nicht-ärztliche Gesundheitsberufe verstärkt in ärztliche Aufgaben einzubeziehen sind. Verschärft wurde die Diskussion durch den Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, der in seinem Gutachten 2007 eine größere Handlungsautonomie der nicht-ärztlichen Berufe empfiehlt.
Stewens: "Aufgabe von Schwestern, Pflegern und Arzthelferinnen ist es, die Ärzte bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Hierbei können die Ärzte natürlich einzelne Aufgaben delegieren, nicht aber originäre ärztliche Tätigkeiten wie etwa die Diagnostik und Therapie von Krankheiten. Wir werden alles tun, um eine flächendeckende ärztliche Versorgung in allen Regionen Bayerns und in ganz Deutschland sicherzustellen und den Patientinnen und Patienten weiterhin eine qualifizierte Behandlung zu ermöglichen."
"Dies erreichen wir vor allem dadurch, dass wir die hausärztliche Versorgung stärken. Schließlich sind Hausärzte für Patienten die erste Anlaufstelle. Die Qualität der hausärztlichen Versorgung ist damit für das gesamte Gesundheitssystem von entscheidender Bedeutung", erklärte Stewens und erinnerte an die Bundesratsinitiative zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung, die Bayern in den Bundesrat eingebracht hat: "Damit haben wir einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan."
Gemeindeschwestern könnten Ärzte jedenfalls nicht ersetzen. "Wir werden nicht warten, bis die ersten Schadensfälle bekannt werden und darum gestritten wird, wer in diesen Fällen die Verantwortung trägt", so die Ministerin.