Heftigen Widerstand setzt Miller auch der Absicht entgegen, den mühsam erkämpften europaweiten Schutz des fränkischen Bocksbeutels grundlos aufzugeben. Für den Frankenwein bedeute dies einen nicht zu akzeptierenden Identitätsverlust. Völlig daneben liegt Brüssel nach Ansicht des Ministers auch mit der beabsichtigten Aufgabe des Anbaustopps. Das werde die fränkische Weinlandschaft dramatisch verändern, befürchtet er, denn: „Wer will dann noch die landschaftsprägenden Steillagen bewirtschaften?“
Begrüßt wird von Bayerns Landwirtschaftsminister dagegen die Absicht der Kommission, europaweit die teure Überschussproduktion zu reduzieren. Wörtlich sagte er: „Wenn es kein Geld mehr aus Brüssel für die Destillation von überschüssigem Wein gibt, sinkt auch die Bereitschaft der Winzer zur ungebremsten Ausweitung der Anbauflächen.“ Die fränkischen Winzer seien längst mit gutem Beispiel vorangegangen. Freiwillige Mengenbegrenzungen hätten zu einer nachhaltigen Qualitätssteigerung des Frankenweins geführt.