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Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Gleichmacherei schadet Frankenwein

Miller kritisiert Brüsseler Reformvorschläge

(lifePR) (München, )
Auf heftigen Widerstand bei Bayerns Landwirtschaftsminister Josef Miller stößt der heute in Brüssel vorgelegte Entwurf der EU-Kommission zur Reform der europäischen Weinmarktordnung. Die geplante Abschaffung der bewährten Unterscheidung zwischen Qualitätsweinen und einfachen Tafelweinen verwässern laut Miller die Auswahlkriterien für die Verbraucher. Auch würden gewachsene historische und regionale Eigenheiten mit der Reform zerstört. So sollen historische Weinlagen wie „Würzburger Stein“ oder „Innere Leiste“ nicht mehr automatisch geschützt werden. Statt dessen wird ein aufwändiges bürokratisches Anmel-deverfahren eingeführt. Miller: „Wir wollen in Europa keine Gleichmacherei, sondern qualitätsbewussten Weinbau, der sich auch dem Verbraucher erschließt.“

Heftigen Widerstand setzt Miller auch der Absicht entgegen, den mühsam erkämpften europaweiten Schutz des fränkischen Bocksbeutels grundlos aufzugeben. Für den Frankenwein bedeute dies einen nicht zu akzeptierenden Identitätsverlust. Völlig daneben liegt Brüssel nach Ansicht des Ministers auch mit der beabsichtigten Aufgabe des Anbaustopps. Das werde die fränkische Weinlandschaft dramatisch verändern, befürchtet er, denn: „Wer will dann noch die landschaftsprägenden Steillagen bewirtschaften?“

Begrüßt wird von Bayerns Landwirtschaftsminister dagegen die Absicht der Kommission, europaweit die teure Überschussproduktion zu reduzieren. Wörtlich sagte er: „Wenn es kein Geld mehr aus Brüssel für die Destillation von überschüssigem Wein gibt, sinkt auch die Bereitschaft der Winzer zur ungebremsten Ausweitung der Anbauflächen.“ Die fränkischen Winzer seien längst mit gutem Beispiel vorangegangen. Freiwillige Mengenbegrenzungen hätten zu einer nachhaltigen Qualitätssteigerung des Frankenweins geführt.
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