Der Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks begrüßt diese Empfehlung sehr, kritisiert aber auch, dass den wohlklingenden Absichtsbekundungen häufig keine Taten folgen und die konkrete Gesetzgebung gar oft in die gegenteilige Richtung geht, nämlich den Holzeinsatz erschwert. Zudem sind sowohl die Energieeinsparverordnung (EnEV) also auch die KfW-Förderprogramme für Energieeffizientes Bauen und Sanieren ganz auf den Primärenergiebedarf für das Heizen fokussiert und blenden die großen Unterschiede beim Energieaufwand für die Herstellung der Baumaterialien und die CO2-Speicherung der Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen völlig aus.
Zu dieser Thematik hat der Landesinnungsverband Anfang Januar 2015 die Broschüre "STOP CO2" veröffentlicht. Sie stellt die hohe Klimaschutz-Effizienz und das hohe Klimaschutz-Potenzial des Bauens mit Holz dar. So zeigen Berechnungen zu fünf Holzgebäuden, dass deren CO2-Vermeidungskosten deutlich niedriger sind als die von Photovoltaik und Windkraft. Eine andere Studie zeigt, dass in Bayern Forstwirtschaft und stoffliche Holznutzung bereits fast ein Drittel der insgesamt 75 Mio. Tonnen CO2, die jährlich zur Erzeugung von Energie freigesetzt werden, kompensieren: 10 Mio. Tonnen CO2 binden die Wälder durch ihr Wachstum neu, 13 Mio. Tonnen bleiben durch die stoffliche Nutzung ihres Holzes langfristig gebunden.
"Da ginge noch sehr viel mehr", betont der bayerische Zimmerer-Präsident Peter Aicher. "Ein klimaneutrales Bayern wäre in wenigen Jahrzehnten machbar, wenn die Politik die richtigen Anreize setzen würde." Die setzt bisher aber nur die Stadt München, die das Bauen mit Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen über ihren sogenannten "CO2-Bonus" mit 30 Cent/kg bezuschusst. Aicher fordert die Bundesregierung auf, den CO2-Bonus über die KfW-Förderprogramme bundesweit umzusetzen.
Weitere Infos:
Deutscher Bundesrat: Beschluss 607/14 vom 27.03.2015
www.bundesrat.de/...(B)
Bayerisches Zimmererhandwerk: Broschüre „STOP CO2“
www.stopco2.jetzt