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Bestürzung über pauschale Kur-Kritik der Ärztekammer

Bayerischer Heilbäder-Verband weist undifferenzierte Äußerungen beim Ulmer Ärztetag zurück - Kur ist nicht gleich Wellness

(lifePR) (München, )
Scharfer Protest: Mit deutlichen Worten hat der Bayerische Heilbäder-Verband auf die jüngste Diskussion um das deutsche Kursystem reagiert. In einem Schreiben an den Präsidenten der Bundesärztekammer Jörg-Dietrich Hoppe zeigt sich Verbandspräsident Klaus Holetschek entsetzt über dessen Äußerungen anlässlich des Deutschen Ärztetages in Ulm. "Ich bin sehr enttäuscht darüber, wie undifferenziert Sie hier Begriffe wie Wellness und Kuren vermischen", schreibt Holetschek, der den Ärztekammerpräsidenten auffordert, von derartig "pauschalen Äußerungen" in Zukunft Abstand zu nehmen. Gleichzeitig verweist er auf die tatsächliche medizinische Effizienz der Kuren, die durch eine neue Studie der LMU München erneut wissenschaftlich untermauert wird.

Der Bayerische Heilbäder-Verband betont, dass von den Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung lediglich ein ganz geringer Teil für den Bereich Kuren aufgewendet wird: nämlich 1,6 Prozent. Schon insofern sei es ein schlechter Witz, das deutsche Gesundheitssystem durch Streichungen bei Kurmaßnahmen sanieren zu wollen. Bei der offenen ambulanten Badekur werden lediglich 13 Euro pro Tag sowie die Anwendungen bezahlt, der Rest wird vom Gast getragen. Dass die verbliebenen Zuschüsse gut investiert sind, steht für Klaus Holetschek außer Frage: "Kuren sparen Geld. Sie tragen dazu bei, dass Kranke schneller wieder gesund und leistungsfähig sind sowie dass mehr Menschen länger gesund bleiben und erst später pflegebedürftig werden. In Zeiten von steigender Lebens- und Lebensarbeitszeit ist das nicht Wellness, sondern ein medizinisch sinnvolles Instrument."

Wissenschaftlich belegt wird dieser Nutzen durch die aktuelle Outcome Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Thema "Erfolg der ambulanten offenen Badekur". Entscheidendes Fazit der Studie mit knapp 900 Kurgästen: Für alle untersuchten Bereiche der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zeigten die Ergebnisse statistisch hochsignifikante Verbesserungen. Und: "Die dokumentierten Verbesserungen sowohl in der körperlichen Gesundheit als auch der psychischen Gesundheit bestätigen das ganzheitliche Konzept der Kurortmedizin."

Das Thema "Ganzheitliche Gesundheit" - so Klaus Holetschek in seinem Brief an Bundesärztekammerpräsident Hoppe - sei das Thema der Zukunft, und gerade hier besitzen die Kurorte eine besondere Kompetenz. Mit langer Tradition und großem Erfolg kombinieren die oft weltberühmten Heilbäder die Bereiche Medizin, klassische Naturheilverfahren und ortsgebundene Heilmittel wie Sole, Moor, Thermalwasser oder Klima. Und darin liege der fundamentale Unterschied zur reinen Wellness. Hoppe hatte anlässlich des Deutschen Ärztetages vergangene Woche die Themen Kur und Wellness in eine enge Verbindung gestellt und Einschnitte in diesem Bereich ins Gespräch gebracht.

Wie groß die wirtschaftliche Bedeutung des deutschen Kursystems ist, ließ Klaus Holetschek ebenfalls nicht unerwähnt: Allein in den bayerischen Bädern werden 100.000 Arbeitsplätze gesichert und fast ein Drittel aller Übernachtungen entfallen auf den Bädertourismus - eine Wertschöpfung von insgesamt 3,2 Milliarden Euro.

Bayerns berühmte Bäder haben sich in den vergangenen Jahren mit Millionen-Investitionen als moderne Kompetenzzentren für ganzheitliche Gesundheitsangebote neu positioniert. Mit der aktuellen Präventions-Kampagne "Rein ins gesunde Leben" appelliert der Bayerische Heilbäder-Verband vor allem an die Eigenverantwortung der Menschen für den Erhalt ihrer Gesundheit und bietet ihnen dabei hilfreiche Urlaubspauschalen an, die auf den Säulen Bewegung, Entspannung und Ernährung basieren. Weitere Infos bietet die Internet-Plattform des Bayerischen Heilbäder-Verbands unter www.gesundes-bayern.de.
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