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BayWa-Konzern steigert Ergebnis deutlich

Bilanzpressekonferenz

(lifePR) (München, )
Das starke Agrargeschäft nutzte der BayWa-Konzern 2007 zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung. Trotz Konjunkturschwäche am Bau und erheblichem Rückgang der Heizölnachfrage steigerte er das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 69,8 Mio. Euro auf 90,5 Mio. Euro. Das ist ein Plus von knapp 30 Prozent. Der Jahresüberschuss stieg um 25 Prozent auf 71,8 Mio. Euro. Alle Segmente zusammen erwirtschafteten einen Umsatz von 7,227 Mrd. Euro. Das bedeutet operativ ein Plus von 1,3 Prozent. Der Hauptversammlung wird erneut eine Dividendenerhöhung vorgeschlagen: auf 0,32 Euro pro Stückaktie.

In das laufende Geschäftsjahr ist der Konzern gut gestartet. Die Agrarwirtschaft befindet sich weiter in ausgezeichneter Verfassung. Für die Segmente Bau und Energie werden bessere Rahmenbedingungen als im Vorjahr erwartet. Konzernchef Wolfgang Deml rechnet deshalb für 2008 insgesamt erneut mit einer guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung.

BayWa-Chef Wolfgang Deml sprach von "einer sehr guten Bilanz 2007". Dieses Abschneiden sei auch deswegen so bemerkenswert, weil 2007 bei weitem nicht die in allen Segmenten durchgängig positiven Rahmenbedingungen vorfand, wie dies im Vergleichsjahr 2006 der Fall war. "2007 haben wir dank eines super Agrarjahres die schwächere Baukonjunktur und die geringere Nachfrage nach Wärmeenergie mehr als kompensiert", bewertete Deml die unterschiedliche Marktentwicklung im Berichtsjahr. Auch Fortschritte bei Struktur-, Prozess- und Kostenoptimierungen hätten zum bisher besten Ergebnis des Mischkonzerns beigetragen.

Umsatz operativ leicht über Vorjahreshöhe
Der Umsatz von knapp 7,3 Mrd. Euro bedeutet operativ eine Zunahme um 1,3 Prozent. Dabei ist berücksichtigt, dass seit 2007 die Baustoffumsätze mit österreichischen Genossenschaften nicht mehr über die Wiener BayWa-Tochter RWA, sondern direkt über die Lagerhäuser fakturiert werden (im Vorjahr: 167 Mio. Euro). Während die Agrarumsätze erheblich nach oben geklettert sind, waren als Folge schwieriger Märkte die Erlöse in den Segmenten Bau und Energie niedriger. In Deutschland erzielte der Konzern rund zwei Drittel der Erlöse, in Österreich und Osteuropa insgesamt rund ein Drittel.

Agrar erwirtschaftet starke Zuwächse
Im Segment Agrar setzte der Konzern mit 3,33 Mrd. Euro Umsatz eine neue Höchstmarke. Das bedeutet einen starken Anstieg um 16,4 Prozent. Die Sparte Agrar - der klassische Agrarhandel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Betriebsmitteln - steigerte sich um rund 24 Prozent und erreichte einen Rekordumsatz von 2,6 Mrd. Euro. Der frühe Vegetationsbeginn hat das Geschäft bereits im Frühjahr angekurbelt. In den Folgemonaten bis in die letzten Dezembertage führten die hohen Preise und die lebhafte Nachfrage nach Getreide zu überdurchschnittlichen Zuwächsen bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Da die landwirtschaftlichen Kunden ihre Produktion intensivierten, fragten sie auch mehr Betriebsmittel nach. Die Umsätze von Pflanzenschutzmitteln, Saatgut und Futtermitteln lagen deutlich über dem Vorjahr.

Die Sparte Technik erreichte nicht ganz die vorjährigen Verkaufszahlen, da viele Landwirte in Deutschland wegen der Mehrwertsteueranhebung Investitionen in das Jahr 2006 vorgezogen hatten. Außerdem bremsten längere Lieferzeiten und sogar Lieferengpässe seitens der Industrie den Absatz. Dennoch erzielte die Sparte mit 736 Mio. Euro einen Umsatz, der lediglich um 3,7 Prozent unter Vorjahr lag. Insgesamt blieb das Investitionsniveau der Landwirtschaft weiter hoch.

Das EGT im Segment Agrar in Höhe von 46,7 Mio. Euro übertraf den Vorjahreswert um 21 Mio. Euro oder 82 Prozent. Hohe Erträge erwirtschaftete insbesondere der Getreidehandel. Die Landtechnik übertraf aufgrund der lebhaften Investitionsbereitschaft der Landwirtschaft ebenfalls die vorjährigen Ergebnisse. Die in den Vorjahren vorgenommenen Strukturmaßnahmen und Prozessoptimierungen führten zu Kostenentlastungen und trugen zur Ergebnissteigerung bei.

Segment Bau spürt ungünstigere Rahmenbedingungen
Der Gesamtumsatz im Segment Bau belief sich 2007 auf 1,68 Mrd. Euro. Er lag damit unter Berücksichtigung der Bereinigung in Österreich um 5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Speziell im Baustoffhandel hat sich der Markt abgeschwächt. Das Neubauvolumen im Ein- und Zweifamilienhausbau brach um 22 Prozent ein und auch der Sanierungsmarkt ging zurück. Dies führte im Baustoffhandel des BayWa-Konzerns, bereinigt um die veränderte Umsatzverrechnung, zu einem Umsatzrückgang von 8,4 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro. Besser konnten die Bau & Gartenmärkte des Konzerns abschneiden. Sie erzielten ein Umsatzplus von 5,9 Prozent auf 443 Mio. Euro.

Die schwache Baukonjunktur zeigt sich auch im Ergebnis des Segments Bau. Das EGT verringerte sich um 1,7 Mio. Euro auf 13,3 Mio. Euro. Der im Branchenvergleich moderate Rückgang betrifft ausschließlich den Baustoffhandel. Dagegen konnten die Bau & Gartenmärkte vor allem wegen des guten Gartengeschäfts im Frühjahr das Ergebnis steigern.

Geringere Nachfrage nach Wärmeenergie
Im Segment Energie erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 1,8 Mrd. Euro. Das sind knapp 15 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang ist die Folge des außergewöhnlich milden Winters 2006/07, der die Nachfrage nach Wärmeenergie erheblich einschränkte. Dies verringerte konzernweit den Heizölabsatz um rund ein Drittel. Der Diesel- und Kraftstoffabsatz war dagegen weitgehend stabil. Der Biodieselabsatz brach mit der Steueranhebung erheblich ein. Auch der Pelletsmarkt schwächte sich im Zuge des geringeren Wärmebedarfs um rund 10 Prozent ab.

Das Segment weist für 2007 ein Vorsteuerergebnis von 6,5 Mio. Euro aus. Das sind nur 2,3 Mio. Euro weniger als 2006, das aufgrund des kalten Winters 2005/06 und der Umsatzsteuer-Vorzieheffekte besonders günstige Rahmenbedingungen aufwies.

Sonstige Aktivitäten mit Sondereffekten
Das Segment Sonstige Aktivitäten umfasst Gesellschaften wie Lebensmittelproduzenten in Österreich, Autohandel sowie Finanzbeteiligungen. Hier steigerte der Konzern den Umsatz um 28,6 Mio. Euro auf 432 Mio. Euro. Vor allem der Fruchtsaft-Konzentrathersteller Ybbstaler mit Standorten in Österreich und Polen erzielte erhebliche Zuwächse.

Das EGT im Segment Sonstige Aktivitäten betrug 24,1 Mio. Euro und ist gegenüber 2006 um 3,7 Mio. Euro angestiegen. Im EGT enthalten sind 21,1 Mio. Euro aus der Veräußerung der Anteile an dem österreichischen Snack-Hersteller Kelly. 2006 waren Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf zweier Finanzinvestments in Höhe von 21,3 Mio. Euro enthalten.

Konzern plant weitere Umsatz- und Ergebnissteigerungen
Konzernchef Wolfgang Deml sieht auch für das laufende Geschäftsjahr Chancen für die Fortsetzung des profitablen Wachstumskurses. "Die konjunkturellen Rahmenbedingungen sind für das Agrargeschäft sehr gut, und auch für die Segmente Bau und Energie erwarten wir wieder ein besseres Marktumfeld", beschrieb Deml die wirtschaftliche Situation. Das günstige Szenario für den Konzern werde durch die Geschäftsentwicklung in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres bestätigt. Die Voraussetzungen für höhere Umsätze und Erträge seien in allen Kerngeschäftsfeldern gegeben, begründete der Vorstandsvorsitzende seinen Optimismus für 2008.
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