Die FAS vom 14. Oktober titelt etwa "Bahnfahren hilft dem Klima nicht" und führt auf mehreren Seiten aus, wie umweltfreundlich die Bahn tatsächlich ist. "Gerade der Hochgeschwindigkeitsverkehr der Bahn, ist alles andere als umweltschonend. […] Die Bahn wirbt mit ihrer Umweltfreundlichkeit, aber bei sachlicher Betrachtung (…) könnte man sich fast gleich ins Auto setzen". Die Klimabilanz der Bahn sei nicht exakt, so Gottfried Ilgmann von der FAS. Neben dem nicht vollständig erfassten Primärenergieverbrauch käme noch "das Misstrauen in die Zählweise der Deutschen Bahn", was die Auslastung des Nah- und Fernverkehrs betreffe, hinzu. Focus online wird noch deutlicher. "Bahn mogelt bei der Statistik" heißt es da, unter Bezugnahme auf die FAS.
Vor wenigen Monaten gab die Allianz pro Schiene Ergebnisse einer INFRAS-Studie bekannt, wonach die externen Kosten des Verkehrs beziffert wurden. Diese setzen sich aus Unfällen, Lärm, Luftverschmutzung und Klimawandel zusammen und verursachen einen jährlichen volkswirtschaftlichen Schaden von mehr als 80 Milliarden Euro. Lediglich 1,3 Prozent aller externen Kosten gehen dabei auf das Konto des Busses. Das sind 26 Prozent geringere Kosten als im Schienenverkehr, obwohl der Bus ein Mehrfaches an Personen befördert als die Bahn.
Für den Präsidenten des Spitzenverbandes der Busbranche ist die Sache seit langem klar. "Die Politik muss endlich handeln. Wir brauchen eine auskömmliche Finanzierung im ÖPNV. Die Daten zur Umweltfreundlichkeit offenbaren ein Dilemma der deutschen Politik. Es muss endlich eine faire Finanzierung erfolgen, nach ökologischen und volkswirtschaftlichen Prämissen. Schluss mit der ideologischen Ausrichtung für die Schiene", so Wolfgang Steinbrück vom Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo).