Laut Späth, dem Mentor des renommierten Mittelstandsprojektes, verfüge die BEGO über alle wesentlichen Aspekte eines erfolgreichen und nachhaltigen Innovationsmanagements. Geschäftsführung und Betriebsklima der BEGO seien in hohem Maße innovationsfördernd.
Gleiches gelte auch für die interne Betriebsorganisation und die Arbeitsprozesse. Daneben punktet die BEGO mit einem ausgereiften Marketingkonzept, das es versteht, Innovationen erfolgreich auf den nationalen und internationalen Märkten zu positionieren. Nicht zuletzt floss auch der große "Innovationserfolg", den die BEGO seit vielen Jahren vorweise, in die Bewertung mit ein: Knapp zwei Drittel des Unternehmensgewinns stammen aus innovativen Verbesserungen der vergangenen Jahre.
Ausschlaggebend für das hervorragende Abschneiden war insbesondere die Pionierleistung der Bremer auf dem Gebiet der CAD/CAM-Technik.
Als eines der ersten Unternehmen überhaupt erkannte BEGO das große Potential dieser Technologie und entwickelte eine Methode, mit der sich Zahnersatz vollautomatisch mittels eines additiven Verfahrens herstellen lässt. Mit der Entwicklung dieses so genannten Laser- Schmelz-Verfahrens sorgte BEGO für einen großen Digitalisierungs- und Innovationsschub innerhalb der Dentalbranche: Zeit- und kostenintensive Arbeitsprozesse wie das Gießen von Brücken und Kronen können seither von Dentallaboren ausgelagert werden. Design und Finish bleiben in der Hand des Dentaltechnikers. Das sorgt nicht nur für ein Plus an Qualität: Zahnersatz "made in Germany" wird dadurch wieder ein gutes Stück wettbewerbsfähiger.
"Forschung und Entwicklung stehen im Mittelpunkt unserer Strategie", so Christoph Weiss, geschäftsführender Gesellschafter der BEGO, bei der Top 100-Verleihung. "Erfindungsgeist und höchste Qualitätsstandards sind Argumente, mit denen wir uns auf dem internationalen Dentalmarkt gut behaupten. Wir freuen uns über die erneute Anerkennung unserer Rolle als einer der wesentlichen Innovationstreiber im CAD/CAM-Umfeld." Das Verfahren wurde bereits 2004 mit dem "Innovationspreis Lasertechnik" ausgezeichnet. Nachdem die Erfindung schon 1999 als Patent eingereicht worden war, sprachen das Deutsche Marken- und Patentamt sowie das Europäische Patentamt BEGO im Frühjahr 2008 das Patentrecht an dieser Zukunftstechnologie zu. Damit kann BEGO weltweit Lizenzen in diesem strategisch wichtigen Geschäftssegment erteilen.
"Innovation zieht sich wie ein roter Faden durch unsere fast 120- jährige Firmengeschichte", erläuterte der technische Geschäftsführer der BEGO, Dr. Thomas Kosin, am Rande der Veranstaltung. Mit großer Regelmäßigkeit arbeitete das traditionsreiche Unternehmen seit jeher neue Patente aus. Allein der Name "Bremer Goldschlägerei" erinnert heute an eine der ersten revolutionären Ideen: Unter der Leitung des Firmengründers Wilhelm Herbst entwickelte BEGO im 19. Jahrhundert ein spezielles Plombiergold, welches mittels Rotationsmethode zur Zahnrestauration verwendet werden konnte. Es löste die bis dahin traditionell verwendeten gehämmerten Goldfüllungen ab - zur Freude von Millionen Leid geplagter Patienten.
Um die Ehrung zu erhalten, musste sich das Dentalunternehmen erfolgreich einem strengen zweistufigen Verfahren der Wirtschaftsuniversität Wien stellen. Prof. Dr. Nikolaus Franke bewertete die Innovationskraft der Bewerber und wählte die 100 Besten aus. Unter den diesjährigen "Top 100" sind 49 nationale Marktführer sowie 17 Weltmarktführer. Auch die Ergebnisse in anderen Bereichen dokumentieren die Ausnahmestellung der "Top 100", wie eine Vergleichsstudie der Wiener Forscher belegt. Danach sind die "Top 100" beim Innovationserfolg etwa doppelt so erfolgreich wie die Mittelständler aus der Vergleichsgruppe. Sie erzielen 67% ihres Gewinns mit Innovationen und innovativen Verbesserungen der letzten drei Jahre - im strukturgleichen Sample sind es 35%. Ein so genanntes internes Risikokapital, also Geld, mit dem Mitarbeiter eigene innovative Ideen verfolgen können, gibt es bei 58% der "Top 100" - und lediglich bei 2% der befragten "Durchschnittsmittelständler".
Alle 100 Unternehmen werden in dem von Späth herausgegebenen Buch "Top 100 - Die 100 innovativsten Unternehmen im Mittelstand" sowie auf der Website www.top100.de präsentiert.