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Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin

Doktorandenpreis 2007

(lifePR) (Hamburg, )
Im Rahmen seiner Dissertation "Sequenzanalyse der L-RNA von Lassavirus und Aufbau moderner Nachweissysteme für hochpathogene Arenaviren" beschäftigte sich Simon Vieth mit dem Lassavirus. Lassaviren gehören zur Familie der Arenaviren und kommen in Westafrika vor. Sie verursachen eine hoch ansteckende, mit Blutungen verbundene Fiebererkrankung (hämorrhagisches Fieber), die von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Natürliche Wirte sind kleine Nagetiere.

Das wesentliche Ziel der Arbeit bestand in der Entschlüsselung der Genomsequenzen verschiedener Lassavirus-Stämme und der Entwicklung zuverlässiger diagnostischer Tests für Arenaviren der Alten Welt (Europa und Afrika, z.B. Lassa, Mopeia, Ippy und LCVM-Virus) und der Neuen Welt (Amerika, z.B. Machupo und Guanarito-Virus).
Vieth entschlüsselte zunächst die Genomsequenzen verschiedener Lassaviren aus der Stammsammlung des Bernhard-Nocht-Instituts. Hierbei konzentrierte er sich auf das so genannte L-Segment, das wichtige genetische Informationen für die Vermehrung des Virus enthält. Anhand der Sequenzdaten erstellte er zunächst ein Strukturmodell des zugehörigen L-Proteins. Gemeinsam mit afrikanischen Kollegen sequenzierte er weitere Lassavirusstämme und entwickelte darauf aufbauend neue PCR-Assays für Arenaviren der Alten Welt. Mithilfe dieser Methode wurden inzwischen mittlerweile mehrere neue Arenaviren identifiziert, wie zum Beispiel ein neues Virus in Tansania. Des Weiteren dient das Verfahren am BNI als diagnostische Standardmethode bei Verdacht auf hochansteckende hämorrhagische Fiebererkrankungen. In einem ähnlichen Verfahren entwickelte Vieth schließlich auch diagnostische PCRs für Arenaviren der Neuen Welt.

Der 31jährige Hamburger Vieth studierte Humanmedizin an der Universität in Hamburg und arbeitet derzeit als Assistenzarzt an der Kinderklinik der Universität zu Lübeck.

Die Vereinigung der Freundes des Tropeninsituts e.V. vergibt seit 1999 jährlich einen "Doktorandenpreis für die beste Dissertation am Bernhard-Nocht-Institut. Der Preis ist mit 1.000,- EUR dotiert und wird abwechselnd für die Fachbereiche Biologie und Medizin vergeben.

Literatur:
- Vieth S, Torda AE, Asper M, Schmitz H and Günther S (2004). Sequence analysis of L RNA of Lassa virus. Virology 318 (1): 153-68.
- Vieth S, Drosten C, Charrel R, Feldmann H and Günther S (2005). Establishment of convetional and fluorescence resonance energy transfer-based real-time PCR assays for detection of pathogenic New World arenaviruses. J Clin Virol 32 (3): 229-35.
- Vieth S, Drosten C, Lenz O, Vincent M, Omilabu S, Hass M, Becker-Ziaja B, ter Meulen J, Nichol ST, Schmitz H, Günther S (2007). A reverse transcription PCR assay for detection of Lassa virus and related Old World arenaviruses targeting the L gene. J Transactions of the Royal Society of Tropical Medicine and Hygiene (in Press).

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin

Das Bernhard-Nocht-Institut (BNI) ist die älteste und größte deutsche Einrichtung für Tropenmedizin in Deutschland. 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen an Themen wie sind Malaria, Amöbiasis und tropische Fieberviren. Das BNI betreibt eines von zwei bundesdeutschen Hochsicherheitslabors und unterhält eine Forschungsstation in Ghana. Das Institut ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, einem Zusammenschluss von 84 außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland. In der klinischen Tropenmedizin ist das BNI eng mit der Bernhard-Nocht-Klinik verbunden (Träger: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf).
URL: http://www.bni-hamburg.de

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URL: http://www.gesundes-reisen.de

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