Die Abteilung für Virologie am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg konnte nach Erhalt der Probe am 9. Juli 2008 innerhalb weniger Stunden eine positive Diagnose durch Nachweis der viralen Erbsubstanz im Blut stellen.
Genetische Analysen ergaben, dass es sich um einen Marburg-Virusstamm handelt, der dem 1967 über Affen von Afrika nach Marburg importierten Virus sehr ähnlich ist. Neben dem Marburg-Virus gehört das Ebola-Virus zur Familie der Filoviren. Bislang waren lediglich Importe innerhalb Afrikas bekannt.
Hintergrund
Die holländische Touristin aus Leiden war am 28. Juni 2008 mit unspezifischen Krankheitssymptomen aus Uganda heimgekehrt. Sie hatte dort eine Höhle besucht und sich dabei vermutlich durch Kontakt zu Fledermäusen mit dem tropischen Erreger angesteckt. Fledermäuse gelten als das tierische Reservoir des Marburg-Virus. Als nach Ausschluss anderer Erkrankungen der Verdacht auf eine Filovirusinfektion bestand, schickten die behandelnden Ärzte des Uniklinikums in Leiden die Proben der Patientin zur Diagnostik an das Bernhard-Nocht-Institut nach Hamburg.
Das Klinikum in Leiden hält zu dem Fall heute eine Pressekonferenz ab.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Falles weist das BNI ausdrücklich auf das Risiko einer Marburg-Virus-Infektion hin, welches beim Besuch von Fledermaushöhlen in Afrika besteht.
Nährere Informationen zur Erkrankung siehe WHO-webseite: http://www.who.int/...