"Bei hohen Temperaturen hat der menschliche Körper im Prinzip nur zwei Möglichkeiten, sich vor Überhitzung zu schützen", erklärt Dr. Heike Schambortski, Präventionsexpertin der BGW. "Zum einen kann er die Verdunstung über die Haut ankurbeln, zum anderen den Kreislauf und damit die eigene Wärmeproduktion zurückfahren." Beide Wege haben allerdings ihre Tücken: Starkes Schwitzen ist unangenehm und entzieht dem Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe. Schaltet der Körper auf Sparflamme, so lässt die Konzentration nach und Müdigkeit macht sich breit. Das wiederum erhöht das Unfallrisiko.
"Natürlich kann man bei heißem Sommerwetter nicht einfach frei machen und ins Schwimmbad gehen", so Dr. Schambortski. "Aber oft helfen schon einfache Mittel, um temperaturbedingte Belastungen am Arbeitsplatz zu senken." Ihre Tipps:
- Lockere, weitere Kleidung tragen, um den Wärmeaustausch über die Haut nicht zu stören.
- Viel trinken: Schlichtes Leitungswasser beispielsweise ist ein hervorragender Durstlöscher.
- Das Essen auf mehrere Mahlzeiten mit leichten Speisen verteilen – denn das Verdauen energiereicher, schwerer Speisen ist für den Körper Schwerarbeit, die noch zusätzliche Wärme erzeugt.
- In Pausen kaltes Wasser über die Unterarme laufen lassen oder ein kühles Fußbad nehmen.
- Bei Kreislaufproblemen kurze Ruhepausen einschieben und die Beine hochlegen.
- Für leichten Luftzug sorgen: Er fördert die Verdunstung und wirkt deshalb erfrischend.
- Beim Arbeiten im Freien unbedingt auf ausreichenden Sonnenschutz für den Kopf und die Haut achten.
"Grundsätzlich ist der Arbeitgeber dafür zuständig, dass in seinem Betrieb erträgliche Arbeitsbedingungen herrschen", so die Expertin der BGW. Von vornherein begrenzen lässt sich die Aufheizung von Arbeitsräumen durch technische Maßnahmen wie den Einsatz von Außenrollos, Sonnenschutzverglasung oder Klimaanlagen. Organisatorisch bietet es sich oft an, bestimmte Arbeiten in die Morgenstunden oder auf kühlere Tage zu verlagern. Dadurch kann auch Freiraum zum Abbau von Überstunden entstehen.