Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit, an der auch immer mehr Kinder und Jugendliche leiden. Spätestens mit der Einschulung beginnt für die Kinder ein regelrechter Sitzmarathon. Und oft auch eine Schmerzkarriere. Rund 25 % der Heranwachsenden zwischen 11 und 17 Jahren leiden unter Rückenschmerzen, Tendenz steigend.
Angefangen beim Frühstück, danach in der Schule, bei den Hausaufgaben und in der Freizeit vor dem Fernseher oder vor dem Computer sitzen Kinder im Schnitt 8,5 Stunden am Tag. Die Bandscheibe der Lendenwirbelsäule wird dabei einseitig belastet. Sie ist beim Sitzen in vorgebeugter Haltung einem starken Druck ausgesetzt. Druck, der auf einer noch nicht vollständig entwickelten Kinderwirbelsäule schwerer lastet als auf einer erwachsenen. Heute haben etwa 40 Prozent der Kinder Haltungsschäden, das sind doppelt so viele wie vor 50 Jahren!
Bewegung ist das A und O Was können Eltern und Kinder tun? Dr. Siegfried Götte, Präsident des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), rät: „Regelmäßige Bewegung ist das A und O! Nur der Wechsel zwischen Be- und Entlastung, wie es bei Bewegung der Fall ist, ist gut für den Rücken. Um den Körper aufrecht zu halten, braucht man Muskelkraft. Es gilt also, den natürlichen Bewegungsdrang unserer Kinder zu fördern und den Rücken zu trainieren. Das fängt damit an, dass die Eltern mit gutem Beispiel vorangehen und selbst Sport treiben.“
Geeignete Schulranzen
Schulranzen wiegen bepackt bis zu 10 Kilo. Entscheidend ist eine Ranzenform, die die Anatomie der kindlichen Wirbelsäule berücksichtigt. Wattierte und verstellbare Schulterriemen schonen den Rücken und lassen sich exakt an die Größe des Kindes anpassen. Vorteilhaft ist auch ein Hüftgurt, um dem Kind einen Teil der Last von den Schultern zu nehmen. Der Ranzen sollte unbepackt möglichst leicht sein (etwa 1 Kilo) und bepackt nicht mehr als 10 Prozent des Körpergewichts ausmachen. Schwere Bücher kommen nach hinten, leichtere nach vorn.
Orthofit - Prävention kann Spaß machen Der BVOU engagiert sich mit der Orthofit-Aktion für bewegte und gesunde Kinder. Die vom Verband herausgegebene Orthofit-Mappe bietet umfassende Informationen zu wichtigen orthopädischen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder, außerdem eine Untersuchungs-Checkliste plus Urkunde, Aufkleber und Aufbügler für die jungen Patienten.
Mehr unter www.orthinform.de oder beim Orthopäden.