Der BDP sieht in dieser Entscheidung einen Teilerfolg seiner Bemühungen, den Niedergang der Schulpsychologie in Deutschland aufzuhalten. Seit Jahren, ganz besonders aber seit Herbst 2006, hat der Verband jede denkbare Gelegenheit genutzt, um auf die dramatisch zurückgegangene Zahl von Schulpsychologen in Deutschland hinzuweisen. Sowohl auf der Bundeskonferenz für Schulpsychologie als auch beim Landespsychologentag im Saarland und bei der Delegiertenkonferenz im November hatte der BDP die Verantwortung der Länder für diese Situation und ihre Folgen unterstrichen. In zahlreichen Pressetexten sowie in Gesprächen mit Abgeordneten wurde von den Kultusministern gefordert, das schulpsychologische Stützsystem vor dem Zusammenbruch zu retten.
Als konkrete Arbeitsbereiche für Schulpsychologen in NRW benannte die zuständige Ministerin in NRW neben der individuelle Förderung für Schüler ausdrücklich die Prävention und Intervention bei auffälligem Verhalten einschließlich des Krisenmanagements sowie die Mitwirkung bei der Aus- und Fortbildung von Schulleitungen und Beratungslehrkräften. Notfallpsychologisch qualifizierte Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sowie deren Einbettung in eine regionale und überregionale Kooperationsstruktur sorgen nach ihren Worten "für ein flächendeckend wirksames Angebot schulpsychologischer Krisenintervention".
So erfreulich die Entscheidung in NRW ist, so wenig ändert sie an der bundesweiten Misere. Um den Anschluss an europäische Standards zu erreichen fordert der Verband, die Schulpsychologie in Deutschland so auszubauen, dass bis zum Jahr 2010 eine Relation von 1:5000 und bis 2015 eine Relation von 1:1000 erreicht wird. Davon ist Deutschland noch weit entfernt, kommen hier doch im Durchschnitt 16.000 Schüler auf einen Schulpsychologen.