Zwei Wermutstropfen gebe es allerdings, so Fink: „Durch den anhaltenden Regen seit Ende Juni haben die Pflanzen eher zarte und feine Blätter entwickelt, wodurch das spezifische Gewicht entsprechend niedriger ausfällt.“ Auch habe die nasse Witterung von den Betriebsleitern und den vorwiegend osteuropäischen Saisonarbeitskräfte einiges abverlangt. Sie sind bei der arbeitsaufwendigen Handernte im Tabakfeld nur selten trockenen Fußes nach Hause gekommen. Schließlich machten Pilzkrankheiten, die in dem feuchten Klima ideale Verbreitungsbedingungen vorfanden, manchen Tabakpflanzern das Leben schwer. „Durch langjährige Erfahrung und Kenntnisse der spezialisierten Betriebe sowie die entsprechende Strategie konnte jedoch Schlimmeres verhindert werden“, stellte Fink fest.
Für den Virgin, der von drei Vertragsfirmen aufgekauft wird, steht der letzte Verwiegetermin voraussichtlich Mitte Oktober an. Zum gleichen Zeitpunkt beginnt dann die Verwiegesaison für die luftgetrockneten Sorten Badischer Burley und Badischer Geudertheimert und erstreckt sich bis Mitte Januar. Da die Trocknungsdauer je Erntestufe bei sechs bis acht Wochen liegt, hoffen die Tabakpflanzer auf einen warmen und trockenen September, damit auch das Erntegut der oberen Erntestufen gleichmäßig und kontinuierlich im Schuppen trocknet.
Insgesamt werden in Rheinland-Pfalz rund 950 Hektar Tabak angebaut. Davon entfallen rund 350 Hektar auf Virgin, 450 Hektar auf Badischer Geudertheimer und etwa 150 auf Burley. In einem guten Jahr können davon insgesamt rund 2.800 Tonnen Rohtabak geerntet und verkauft werden. Die Sorte Virgin findet ausschließlich in der Zigarettenproduktion Verwendung, Badischer Geudertheimer im Zigarrenbereich, wie zum Beispiel in der Pfalzzigarre, und Badischer Burley sowohl in Zigaretten als auch im Pfeifentabak.