Es ist ein überwältigender Blick auf der grünen Wiese bei Braedstrup. Blau an blau reihen sich 614 Großflächenkollektoren vom Typ HAT-SA aneinander, immer 14 Stück in Reihe geschaltet. Sie speisen immer 95 Grad warmes Wasser in den 2.500 Kubikmeter großen Speicher. 1.400 Haushalte gehören zu dem Fernwärmenetz der Braedstrup Fjernvarme, 2950 Menschen werden versorgt.
Mit sechs Megawatt Leistung und einem jährlichen Energieertrag von 3.800 Megawattstunden deckt der Solarbetrieb zehn Prozent des gesamten Wärmebedarfs ab. Das Gas-Blockheizkraftwerk läuft nur, wenn es sich lohnt, bei den steigenden Gaspreisen erweist sich die Einbindung der Sonnenenergie schnell als wirtschaftlich. 2007 installierte Arcon die gigantische Anlage auf der grünen Wiese.
Die Reihenschaltung ist intelligent ausgebaut. Die ersten beiden Kollektoren haben noch keine Folie an der Rückwand, in sie kommt das kalte Wasser aus dem Wärmetauscher des Puffers. Die letzten beiden dagegen sind mit einer verstärkten Rückwanddämmung versehen, schließlich sind bei ihnen 95 Grad Celsius Wassertemperatur vorgesehen.
Interessant ist auch die Steuerung. Drei Strahlungssensoren sind über die 8.012 Quadratmeter Nettofläche verteilt. Sie reagieren auf die Sonneneinstrahlung und setzen die Solarkreislaufpumpe schon in Gang, bevor der Temperatursensor die Erwärmung durch Solareinflüsse registriert. Das optimiert den Ernteertrag der Sonnenenergie.
Mit dem Großprojekt von Arcon ist aber noch nicht Schluss im dänischen Braedstrup. Künftig sollen Hausbesitzer Anlagen auf ihren Dächern installieren. Ihre Überschüsse geben sie an die Braedstrup Fjernvarme ab, dafür bekommen die Bürger 75 Prozent des Preises, den sie im Winter für Fernwärme zahlen müssen. Gewinnen tun dabei beide, selbst im hohen Norden also gehen die Menschen mehr und mehr sonnigen entgegen.