"Wir zeigen den über 80.000 blinden und sehbehinderten Menschen in Hessen und Rheinland-Pfalz berufliche Chancen auf" betonte Susanne Patze, verantwortlich für die Geschäftsstelle Wiesbaden des BFW. Eine zentrale Säule der Wiedereingliederung, so Patze, ist der Kurs zur Integration Blinder und Sehbehinderter (IBS). Die 12-monatige Schulung beinhaltet neben individuellem Coaching auch ein Langzeitpraktikum, das häufig in einem festen Arbeitsverhältnis mündet. Ganz wichtig sei, dass den Betroffenen für die Ausbildung am BFW keine Kosten entstünden. "Die Abstimmung mit dem zuständigen Rehabilitationsträger, häufig die Agentur für Arbeit oder die Deutsche Rentenversicherung, übernimmt auf Wunsch das BFW Würzburg" stellte die BFW-Expertin klar.
Klaus Meyer von der Geschäftsführung des Blinden- und Sehbehindertenbundes in Hessen unterstrich die Dimension der BFW-Arbeit für blinde und sehbehinderte Menschen. Er verdeutlichte den anwesenden Gästen der Rehabilitationsträger, dass es für Betroffene nicht nur um das Erlernen eines neuen Berufes geht. Genauso wichtig sei die Behinderungsverarbeitung, das Schulen lebenspraktischer Fertigkeiten oder Mobilitätstraining in einem Berufsförderungswerk. Dies gehe nicht von heute auf morgen, sondern sei ein langer Weg, der nicht in einigen Wochen oder Monaten realisierbar ist. "Blinde und sehbehinderte Menschen haben es verdient, dass sie etwas Zeit bekommen", gab Meyer den Repräsentanten von Agentur für Arbeit, Deutscher Rentenversicherung, optierenden Kommunen und Berufsgenossenschaften mit auf den Weg.
"Das Ergebnis unserer BFW-Arbeit kann sich sehen lassen", betonte BFW-Geschäftsführer Alfred Schulz bei der sehr gut besuchten Eröffnungsveranstaltung. Er unterstrich, dass über 70 Prozent der BFW-Absolventen nach ihrer BFW-Zeit wieder eine Arbeitsstelle finden.
"Im Vergleich mit anderen Bundesländern liegt Hessen bei Mitarbeitern mit Behinderung mit gut 7 Prozent Beschäftigten im Landesdienst an der Spitze", erläuterte Friedel Rinn, der Beauftragte der Hessischen Landesregierung für behinderte Menschen, in seinem Grußwort. Herzliche Willkommensgrüße der Stadt Wiesbaden und ihres Oberbürgermeisters Helmut Müller überbrachte Stadträtin Helga Skolik. Sie wünschte dem BFW viel Glück für die Arbeit und vorurteilsfreie Arbeitgeber. Ilona Ebbeke, Personalleiterin von Globus, ist ein solch positives Beispiel. Sie kam in Begleitung ihres blinden Mitarbeiters Roland Bayerle, der nach seiner BFW-Ausbildung in der Telefonzentrale des SB-Warenhauses in Gensingen arbeitet.
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