Höhere Schadenaufwendungen
Den höheren Einnahmen stehen auf der Schadenseite deutlich gestiegene Ausgaben gegenüber: Die Aufwendungen für Versicherungsfälle lagen im Jahr 2016 bei 221,0 Mio. Euro und damit fast 15 Prozent über dem Vorjahr (2015: 192,9 Mio. Euro) – und das, obwohl 2016 ein insgesamt moderates Schadenjahr ohne Großschäden oder Naturkatastrophen war. Ein Grund für die dennoch höheren Schadenaufwendungen ist, dass deutlich weniger Beträge von der Rückversicherung an den BGV geflossen sind. Die meisten Schadensfälle lagen innerhalb des Selbstbehalts des BGV und wurden nicht von der Rückversicherung aufgefangen. Ein weiterer Grund sind höhere Nachreservierungen für einzelne Großschäden beim Badischen Gemeinde-Versicherungs-Verband. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb stiegen leicht auf knapp 38,2 Mio. Euro (2015: 36 Mio. Euro). Das entspricht 14,5 Prozent der verdienten Beiträge (2015: 14,8 Prozent).
Verschmelzung bringt Vorteile
Aus strategischer Sicht war 2016 ein wichtiges Jahr für den BGV: Im Herbst wurde die Verschmelzung der Badischen Allgemeinen Versicherung AG auf die BGV-Versicherung AG vollzogen und die Badische Allgemeine Versicherung AG aus dem Handelsregister gelöscht. Vorangegangen war im Jahr 2015 der Kauf von 30 Prozent der Unternehmensanteile, die zuvor der SV SparkassenVersicherung Lebensversicherung AG gehört hatten. "Dieser Preis zahlt sich vielfach aus: Wir haben nun alle Privat- und Firmenkunden des BGV unter einem Dach zusammengeführt", betonte Heinz Ohnmacht. "Das macht uns noch flexibler und effizienter."
Rekord-Beitragsrückerstattung für Mitglieder und Kunden
Dank des guten Geschäftsverlaufs schüttet der BGV in diesem Jahr die Rekordsumme von 6,9 Mio. Euro (2015: 6,0 Mio. Euro) aus. Sie geht als Rückerstattungen an die Mitglieder des Badischen Gemeinde-Versicherungs-Verbands und an die Versicherungsnehmer der BGV-Versicherung AG. "So lassen wir unsere Mitglieder und Versicherungsnehmer in breitem Umfang an unserem Erfolg teilhaben", sagte Heinz Ohnmacht. "Das ist ein Alleinstellungsmerkmal in der Versicherungslandschaft.“
Die Kapitalanlagen konnte der BGV im vergangenen Jahr weiter ausbauen: Der Bestand stieg um 5,9 Prozent auf 838,2 Mio. Euro (2015: 791,3 Mio. Euro). Trotz Niedrigzinsphase blieben die Kapitalerträge mit 24,5 Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau.
Guter Start im ersten Quartal
Der positive Trend des Vorjahres setzte sich auch im ersten Quartal des laufenden Jahres fort. Die Bestandsbeiträge stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,7 Prozent auf 332,3 Mio. Euro (Q 1 2016: 317,9 Mio.). Die Schadenaufwendungen stiegen um 14,3 Prozent auf 37,6 Mio. Euro (Q 1 2016: 32,9 Mio.). Die Zinserträge am Kapitalmarkt legten leicht um 1 Prozent auf 4,74 Mio. Euro (Q 1 2016: 4,69 Mio.) zu.
Digitale Agenda: Investition in die Zukunft
Der BGV hat kürzlich eine digitale Agenda verabschiedet, mit der er in den kommenden Jahren in innovative Technik und Prozesse investieren wird. "Damit verfolgen wir drei Ziele: Wir steigern unsere Effizienz, wir erfüllen die Bedürfnisse unserer Kunden von heute und morgen und wir machen unsere Mitarbeiter fit für den digitalen Wandel", erläuterte Heinz Ohnmacht. So soll beispielsweise die Zahl der Papieranträge deutlich reduziert und die Dunkelverarbeitungsquote erhöht werden. Den Kunden möchte der BGV weitere digitale Schnittstellen bieten, um ihre Anliegen schnell und unkompliziert zu melden. Häufige Geschäftsvorfälle will der BGV weiter automatisieren. "Durch diese Maßnahmen sichern wir langfristig die Zukunft des BGV", betonte Ohnmacht.