"Wir haben das Jahr 2020 mit einem sehr zufriedenstellenden Ergebnis abgeschlossen. Der BGV ist gut durch das von Corona geprägte Jahr 2020 gekommen und zeigt sich nach wie vor solide und beständig", erklärte Vorstandsvorsitzender Prof. Edgar Bohn bei der heutigen Bilanzpressekonferenz. "Während des Lockdowns konnten wir unsere Arbeit nahezu ohne Reibungsverluste fortsetzen."
Ein Geschäftsjahr geprägt von Sondereffekten
Drei Sondereffekte prägen das Geschäftsjahr 2020: Durch den deutlich geringeren Autoverkehr auf den Straßen ab dem ersten Lockdown gab es in der Kfz-Versicherung weniger Schadenaufwendungen. Auf der anderen Seite sind die Aufwendungen in den Sparten Allgemeine Haftpflichtversicherung und Betriebsschließungsversicherung durch die Bildung von Rückstellungen gestiegen. Im Ergebnis bleibt ein Jahresüberschuss in Höhe von 9,7 Mio. Euro, der deutlich über dem Wert des Vorjahres (5,2 Mio. Euro) liegt.
Kapitalanlagen unter Druck
Die Turbulenzen an den Aktienmärkten im Frühjahr 2020 hat der BGV dazu genutzt, seine Anlagestrategie noch sicherer zu gestalten. Gleichwohl sind die Kapitalanlageerträge aufgrund der langanhaltenden Niedrigzinsen an den Finanzmärkten weiterhin unter Druck. Die Kapitalanlagen stiegen zwar von 0,97 Mio. Euro auf 1,04 Mrd. Euro (+ 6,9 Prozent). Die Erträge aus Kapitalanlage sanken aber von 18,7 Mio. Euro auf 15,1 Mio. Euro im Jahr 2020. Damit verminderte sich die Nettoverzinsung von 1,46 Prozent auf 1,05 Prozent.
Beitragsrückerstattung für Kunden und Mitglieder
Trotz der insgesamt herausfordernden Umstände gewährt der BGV auch in diesem Jahr eine Beitragsrückerstattung auf Rekordniveau: Knapp 8,2 Mio. Euro (2019: 8,0 Mio. Euro) gehen als Rückerstattung an die Mitglieder des Badischen Gemeinde-Versicherungs-Verbands und an die Versicherungsnehmer der BGV-Versicherung AG.
2021: Kontaktbeschränkungen drücken auf Geschäftsentwicklung
In den ersten vier Monaten dieses Jahres setzen sich die Tendenzen aus 2020 fort. Dank bislang ausbleibender Großschadenereignisse und eines weiterhin geringeren Verkehrsaufkommens gingen die Schadenaufwendungen um 16,2 Prozent zurück auf 53,8 Mio. Euro (April 2019: 64,2 Mio. Euro). Aufgrund der andauernden Kontaktbeschränkungen ist der direkte Kundenkontakt die größte Herausforderung. Immer wieder müssen BGV-Kundencenter vorübergehend geschlossen werden. Die gebuchten Beiträge gingen auch deswegen leicht auf 308,2 Mio. Euro zurück (April 2020: 312,6 Mio. Euro).
Zielgruppen Familie und Firmen im Fokus
Seit Anfang Mai hat der BGV die Unternehmensstrategie im Privatkundensegment ganzheitlich auf die Zielgruppe Familie ausgerichtet. Unter dem Label BGV Family wurde ein umfassendes Konzept erarbeitet, das familienbezogene Mehrleistungen in den zentralen Versicherungssparten mit besonders günstigen Konditionen, attraktiven Aktionen und Mehrleistungen rund um die Familie vereint. Jeder Haushalt mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren kann Teil der BGV Family werden. Vergangene Woche hat der BGV dazu eine multimediale Kampagne gestartet und in diesem Zuge auch seinen gesamten Markenauftritt modernisiert.
Auch in der gewerblichen Versicherung will der BGV entsprechend seiner Geschäftsstrategie in den kommenden Jahren wachsen und entwickelt dafür spezielle Branchenkonzepte. Die aktuelle gewerbliche Gebäudeversicherung wurde vom Deutschen Institut für Service-Qualität (DISQ) als „Versicherungsprodukt des Jahres 2020“ ausgezeichnet. In Kürze wird auch die neue gewerbliche Gruppenunfallversicherung an den Start gehen.