Private Haftpflichtversicherung: Sie sollte ohnehin jeder haben, ob man Kinder hat oder nicht. Die Police sichert das finanzielle Risiko ab, wenn man anderen einen Schaden zufügt. Das schließt andere Personen ein oder auch Sachgüter. Schadenverursacher haften mit ihrem gesamten Vermögen. Eltern sollten bereits vorhandene Policen in eine Familienpolice umwandeln, oft kostet das nur einen geringen und manchmal sogar gar keinen Aufpreis. Neueste Policen auf dem Markt decken auch Schäden deliktunfähiger Personen ab, dazu gehören Kinder unter sieben Jahren, im Straßenverkehr gilt eine Altersgrenze von unter zehn Jahren. Diese Leistung ist für Eltern oft angenehm, denn dann werden auch Schäden des Kindes bezahlt, für deren Bezahlung Eltern sich vielleicht moralisch verpflichtet fühlen, sie gesetzlich aber nicht verpflichtet wären.
Risikolebensversicherung: Sie ist ein Muss für alle, die im Todesfall Hinterbliebene zu versorgen haben. Ein Beispiel: Stirbt der Vater oder die Mutter als Haupternährer beziehungsweise -ernährerin der Familie, fällt ein Einkommen weg. Die Risikolebensversicherung bezahlt in diesem Fall eine Versicherungssumme aus, mit der der hinterbliebene Elternteil Lebenshaltungskosten oder auch Kreditraten für eine Immobilie decken kann.
Auslandreisekrankenversicherung: Reisen Sie mit Ihrem Kind ins Ausland? Dann benötigen Sie eine solche Police, um Krankheitskosten im Ausland zu decken. Wenn Sie bereits eine Police haben, stellen Sie sie auf eine Familienpolice um. Sie kostet zwischen rund 30 und 50 Euro pro Jahr für eine vierköpfige Familie.
Wichtige Policen für Kinder
Kinderunfallversicherung: Ob man eine benötigt oder nicht, ist Ermessensache. Die Police sichert das Risiko Invalidität infolge eines Unfalls ab. Sie leistet dann, wenn die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit des Kindes dauerhaft beeinträchtigt ist. Eine Beeinträchtigung gilt dann als dauerhaft, wenn die Unfallfolgen voraussichtlich für länger als drei Jahre bestehen bleiben. Versichert sind Unfälle, die sich im Verkehr, im Haushalt und Garten, bei Spiel und Sport ereignen. Im Schadensfall gibt es je nach Schwere der Invalidität einen Anteil der Versicherungssumme ausgezahlt. Wer eine Versicherungssumme von 525.000 Euro absichern möchte, zahlt dafür zwischen 60 und 120 Euro im Jahr. Wenn es ein Betrag von 750.000 Euro sein soll, kostet das zwischen 60 bis 180 Euro im Jahr. Müssen Eltern abwägen, in welchen Versicherungsschutz sie investieren, rät Verbraucherschützerin Brigitte Mayer von der Verbraucherzentrale Hessen dazu, lieber die Eltern umfassend gegen das Risiko des Einkommensverlusts abzusichern. Das gelingt mit einer Berufsunfähigkeits- und einer Risikolebensversicherung. Denn es ist wichtig, dass Eltern auch bei langfristiger Krankheit oder Tod eines Partners den Unterhalt für das Kind dauerhaft leisten können.
Zahnzusatzversicherung: Auf eine Zahnzusatzversicherung können Eltern in der Regel verzichten. Meist wird eine solche Police abgeschlossen, um das finanzielle Risiko einer kieferorthopädischen Behandlung abzudecken. Aber hier springt bei medizinischer Notwendigkeit auch die Kasse ein. In vielen Fällen bieten Versicherer gar keine Tarife an, die Eltern ausschließlich für ihr Kind abschließen können. Oft muss auch ein Elternteil mitversichert werden. Die meisten Verträge haben Haken: Leistungseinschränkungen oder Summenbegrenzungen, so dass die Versicherungssumme im Ernstfall auch keine große finanzielle Hilfe ist.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Berufsunfähigkeitsversicherungen werden schon für Kinder und Schüler angeboten, wenn sie noch gar keinen Beruf haben! Wenn Eltern finanziellen Spielraum haben, können sie in diese Police investieren, ein früher Abschluss lohnt sich. Denn die Kinder sind in der Regel fit und gesund und haben keine Probleme einen Vertrag zu erhalten. Die Police gewährt eine Rentenzahlung, wenn das Kind aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls seinen Beruf – in dem Fall den Beruf eines Schülers – nicht mehr ausüben kann.
Allerdings hat die Police einen Haken: Der „Beruf“ des Schülers oder der Schülerin ist ein verhältnismäßig teurer Beruf in der Absicherung, stellt Brigitte Mayer von der Verbraucherzentrale Hessen fest. Denn neben Alter und Gesundheit fließt der Beruf in die Risikoberechnung mit ein. Wird das Kind mal zum Betriebswirt, dann ist es in der Regel günstiger, diesen Beruf zu versichern als den Status eines Schülers. Dann warten Eltern lieber noch mit dem Abschuss einer Police. Zeichnet sich allerdings ab, dass das Kind Profisportler, Musiker oder Dachdecker wird, oder einen anderen Beruf mit einer hohen körperlichen Belastung ausüben wird, sollten Eltern so früh wie möglich eine Police abschließen, rät Mayer. Denn diese Berufe seien kaum zu versichern, beziehungsweise nur zu sehr hohen Beiträgen. Das Fazit: Eltern sollten Kinder dann versichern, wenn sich im letzten Schuljahr ein Berufswunsch abzeichnet. Wichtig ist es, einen Vertrag abzuschließen, der Nachversicherungsoptionen bietet, also bei dem sich die monatliche Rentenleistung aufstocken lässt und zwar ohne dass der Gesundheitsstatus dabei miteinbezogen wird. Generell gilt: die Police ist komplex und es geht im Leistungsfall um viele Vertragsdetails. Deshalb sollten sich Eltern vor Abschluss umfassend beraten lassen, beispielsweise bei einem Versicherungsberater beziehungsweise einer -beraterin oder bei einer Verbraucherzentrale.
Wir haben uns umgesehen, was Policen für Schüler kosten. In der folgenden Tabelle erhalten Sie einen Eindruck.
Den kompletten biallo.de Ratgeber zu diesem Thema gibt es hier: https://biallo.link/lzmpw909/