Historische Bräuche, Berufe und Gaumenfreunden – das Mittelalter lebt. Zumindest einmal im Jahr, beim Bielefelder Sparrenburgfest. Am kommenden Freitag wird die „fleischgewordene Obrigkeit in Gestalt des Magistrats“ das diesjährige mittelalterliche Spektakulum eröffnen – am Sonntag, 29. Juli, wird um 21.00 Uhr der Ruf der Nachtwächter dann das Fest beenden.
Historisch gesehen bestimmt das Spätmittelalter die besondere Atmosphäre: Schöne Marktstände und schreckliche Totentänze, ausgelassenes Treiben und tiefgelebte Frömmigkeit, Narrenspektakel und Geißlerumzüge, Bürger in feinen Gewändern neben Bettlern: Das Mittelalter hat viele Gesichter, mal düster – mal lebensfroh.
Im bunten Marktgetümmel schlemmen die Besucher raffinierte Köstlichkeiten, werden in eigentümliche Dialoge verwickelt und erleben künstlerische und handwerkliche Darbietungen. Dabei erfahren sie hautnah, wie es gewesen sein muss: das Leben im Mittelalter! Die Akteure sind nicht nur allesamt historisch kostümiert und bieten „mittelalterliche“ Produkte und Leistungen feil – auch verzichten sie auf neuzeitliche „Störfaktoren“ wie Handys und unterhalten sich durchweg in einer speziellen Mundart. Ganz so „wie sie aus dem Maule fährt.“
Etwa 200 Mitwirkende, rund 50 Marktstände, Tavernen und nicht zuletzt die Marktbühne mit dem umfangreichen Programm locken jährlich rund 50.000 Menschen den durchaus nicht unbeschwerlichen Weg hinauf auf die Burganlage oberhalb der Bielefelder Altstadt.
Das Schwertmaß eines mittelalterlichen Ritters von 1,20 m bestimmt in jedem Jahr, wer die Brücke zum Burggelände „zollfrei“ passieren darf. Für alle anderen Besucher beträgt der Brückenzoll drei Euro.
Das detaillierte Programm zur Veranstaltung ist in der Bielefelder Tourist-Information im Neuen Rathaus, Telefon (05 21)51 69 99, kostenlos erhältlich. Darüber hinaus ist es auch auf der www.bielefeld.de abrufbar.