Individuelle Anpassungen möglich
Das Training wird von den behandelnden Sprachtherapeut*innen individuell für jede Patientin und jeden Patienten angepasst. So lernt zum Beispiel eine Gärtnerin die Begriffe „Tulpe“ und „Rasenmäher“, während ein begeisterter Fußballfan die Wörter „Tor“ und „Trikot“ trainiert. Diese individuelle Anpassung war bislang in der Praxis kaum möglich, da meist nur ein begrenzter Wortschatz in Form von Fotokarten aus Papier zur Verfügung stand.
Durch die neolexon-Datenbank können die Therapeut*innen nun auf 7.800 Wörter und 1.200 Sätze und die dazu gehörigen Fotos zugreifen. So üben die Patient*innen gezielt die Wörter, die sie im Alltag benötigen und die für ihre spezifische Sprachstörung passend sind.
Weniger Sprachtherapie als in Leitlinie vorgegeben
In der Praxis besteht außerdem das Problem, dass Patient*innen viel weniger Sprachtherapien verordnet bekommen, als in der Leitlinie vorgegeben sind. Im Schnitt erhalten zum Beispiel Schlaganfall-Patient*innen nur eine Stunde pro Woche Sprachtherapie, obwohl laut Leitlinie der Gesellschaft für Neurologie fünf bis zehn Stunden für eine effektive Therapie notwendig wären. „Wir haben daher nach einer Lösung gesucht, unseren Versicherten eine bessere Versorgung anbieten zu können“, sagt Sarah Hölscher, Managerin im Versorgungsmanagement der BIG. Diese bietet neolexon durch das selbstständige Üben mit der Patient*innen-App. Zusätzlich werden während des Trainings am Tablet oder Computer die Therapieerfolge aufgezeichnet und können anschließend von Therapeut*innen, Patient*innen und Angehörigen nachverfolgt werden.
„Mit unserer Entwicklung wollen wir Therapeut*innen die Arbeit erleichtern und den Patient*innen eine Möglichkeit geben, an ihren Therapieerfolgen aktiv mitzuwirken“, fasst Dr. Mona Späth als Geschäftsführerin die Ziele von neolexon zusammen.
Kinder mit Aussprachestörung
Die neolexon App für Kinder bietet ein spielerisches Eigentraining für Mädchen und Jungen im Vor- und Grundschulalter an, die aufgrund einer Aussprachestörung (z. B. Lispeln) in logopädischer Behandlung sind. Das Üben zuhause nimmt einen wichtigen Stellenwert in der Therapie von Artikulationsstörungen ein. „Hierbei können digitale Medien wie das beliebte Smartphone bei den Kindern die Motivation zum regelmäßigen Üben deutlich steigern und eine interaktive Lernumgebung schaffen“, so Dr. Mona Späth. Das Therapieziel wird dadurch oft schneller erreicht.
Der behandelnde Sprachtherapeut konfiguriert das Artikulations-Training ganz individuell für das Kind: direkt in dessen App oder aus der Distanz. Er kann aus rund 800 kindgerechten Wörtern aus allen Lauten des Deutschen wählen und spezifische Übungen für das Eigentraining zuhause aktivieren.
Vielseitiges Belohnungssystem
Um die Motivation zu steigern, bietet neolexon bei Artikulationsstörungen ein vielseitiges Belohnungssystem. So können durch fleißiges Üben Münzen gesammelt und gegen neue Verkleidungen für „Lino“, den Hauptcharakter der App, eingetauscht oder Medaillen gewonnen werden.
„Ich habe als Sprachtherapeutin in der Praxis immer wieder das Problem erlebt, dass Kinder keine Lust hatten, ihre kopierten Hausaufgaben zu machen. Mit neolexon bei Artikulationsstörungen soll ab sofort mit Spaß zuhause geübt werden“, berichtet Dr. Hanna Jakob, Geschäftsführerin von neolexon.
Zeitgemäße Lösung
„Die Apps sind für uns eine zeitgemäße Lösung, um unabhängig von Zeit und Ort eine Behandlung anzubieten. Betroffene können die Versorgung so in ihren Alltag integrieren, wie es bei ihnen jeweils passt“, sagt Sarah Hölscher. Für BIG-Versicherte ist die Nutzung der Apps komplett kostenfrei.
Kontakt
Fragen zu dem Angebot beantwortet das Team ambulante Leistungen bei der BIG direkt gesund unter 0231.5557-3329.