E-Ladesäulen, Wärmepumpen und Photovoltaik
„Wir bauen schon das zweite Mal für die BIG“, sagte Michael Freundlieb, Geschäftsführer der Freundlieb Bauunternehmung GmbH & Co. KG, die das 7.800 qm große Gebäude errichtet und als Bauherr 7.400 qm davon an die BIG vermietet. Freundlieb hatte auch die derzeitige Hauptverwaltung der BIG an der Rheinischen Straße 1 errichtet, für die der Mietvertrag Ende 2025 ausläuft. Damals jedoch nur als Generalunternehmer. „Wir wollen es genauso gut machen wie beim ersten Mal“, so Michael Freundlieb weiter, doch im Laufe der 15 Jahre habe sich einiges geändert. Die Heizungstechnik sei heutzutage noch höherwertiger, es gebe jetzt viele Ladestationen für E-Autos und man strebe die Zertifizierung im Gold Standard durch die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) an. Freundlieb möchte zudem das Gebäude nach der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) als Effizienzhaus-Standard 40 einstufen lassen und zusätzlich noch das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) der Bundesregierung erwerben. Es gibt bislang nur wenige Gebäude in Deutschland, die diese Anforderungen erfüllen. Erreicht werden soll dies unter anderem dadurch, dass Wärme und Kälte über einen Mix aus einer Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonden und einer Luft-Wasser-Wärmepumpe erzeugt werden. Zudem soll eine Photovoltaikanlage auf dem Dach mit einer voraussichtlichen Leistung von 97 kWp (Kilowatt-Peak) die Energie der Sonne einfangen. Um auch bei der Erstellung des Gebäudes Energie zu sparen, wird ein Großteil des verwendeten Betons durch Recyclingbeton ersetzt.
Standort Dortmund war gesetzt
Peter Kaetsch, Vorstandsvorsitzender der BIG direkt gesund, betonte: „Die hohe Nachhaltigkeit des Gebäudes ist uns sehr wichtig“. Bei der Bewertung von insgesamt mehr als 20 Objekten in Dortmund in Sachen Wirtschaftlichkeit, Qualität und eben auch Nachhaltigkeit habe das Südtor klar vorn gelegen. Auf einen Zeitraum von zehn Jahren gerechnet sei das Objekt mehrere Millionen Euro günstiger als vergleichbare Flächen, die in die Endauswahl gekommen seien. Auch die Aufsichtsbehörde der BIG, das Bundesamt für soziale Sicherung (BAS), habe die Entscheidung für das Südtor aus wirtschaftlichen und qualitativen Gründen „zu 100 Prozent nachvollziehen können“. Zudem sei von Anfang an klar gewesen: „Nur Dortmund kommt als Standort in Frage“.
Naherholungsgebiet und Gewerbegebiet
Das hörte Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Dortmund, selbstverständlich gern. „Grundsteinlegungen sind die schönsten Anlässe für Wirtschaftsförderungen“, sagte sie. Das Südtor sei der letzte Baustein für die Entwicklung des Phoenix-Sees. Sie blickte zurück auf den Strukturwandel, der sich seit der Stilllegung des einstigen Hörder Stahlwerks im Jahr 2001 auf dem heutigen Seeareal vollzogen hat. Der Phoenix-See sei heute nicht nur ein Naherholungsgebiet, sondern wie die BIG-Ansiedlung unterstreiche, ein modernes Gewerbegebiet mit 200 Firmen und rund 2.000 neuen Arbeitsplätzen. Mit der Ansiedlung der BIG, geplant im dritten Quartal 2025, werden es rund 670 Arbeitsplätze mehr sein.