Dabei fehlen der gesetzlichen Krankenversicherung im nächsten Jahr durch Einnahmen-ausfälle und zusätzliche Ausgabenbelastungen rund 7,5 Mrd. Euro. Zwar will die Regie-rung einen Teil davon aus Steuermitteln finanzieren. Doch noch weiß niemand, in wel-cher Form und zu welchem Zeitpunkt die zusätzlich bewilligten 3,9 Mrd. aus Bundesmit-teln fließen sollen. Viele Kassen gehen deshalb zunächst mit einer vorläufigen Haus-haltsführung ins neue Jahr. "Damit werden die nötigen Zusatzbeiträge für diese Kassen lediglich kurzfristig verschoben", erläuterte René Scheer, stellvertretender Vorsitzender des BIG-Verwaltungsrates, die Folgen staatlicher Eingriffe.
Geld-zurück-Garantie
"Das Gesundheitssystem ist wieder einmal im Umbruch - und die BIG ist dafür gut auf-gestellt", betonte Frank Neumann, Vorstandsvorsitzender der BIG. Zwar habe die Ent-wicklung im laufenden Jahr die geplante Ausschüttung einer Prämie nicht zugelassen, doch ab Januar könne jeder BIG-Versicherte im Internet zum BIGtionär werden. "Bis zu 20.000 Punkte, und damit 200 Euro, sind für aktive Mitglieder möglich", nennt Neu-mann den Vorteil. Kinder und Familienversicherte können mitsammeln, die Prämien werden anschließend in Euro ausgezahlt.
Gesundheit aus einer Hand
Eine weitere strategische Weichenstellung ist die Kooperation von BIG und der Concor-dia Krankenversicherungs-AG, die auf der heutigen Sitzung endgültig beschlossen wur-de. "Mit dem Angebot gesetzlicher und privater Versicherungsleistungen unter einem Dach haben wir für unsere Versicherten ein zukunftsorientiertes Modell installiert".
Für die Zukunft setzt die BIG auf die im Koalitionsvertrag festgeschriebene weitgreifen-de Umgestaltung des Gesundheitswesens. "Die BIG kämpft seit Gründung für Deregulie-rung, für mehr Wettbewerb und gegen staatlichen Dirigismus", so Scheer. Sowohl im Sinne der Versicherten als auch für die Finanzierbarkeit des Gesundheitswesens setze man jetzt auf die Arbeit der geplanten Regierungskommission zur Neugestaltung der Krankenversicherung.