Der Biokreis ist von seinem Gründungsgedanken her ein regionaler Anbauverband, der zwischenzeitlich jedoch deutschlandweit agiert. Dennoch hat nach wie vor die Zusammenarbeit zwischen regionalen Landwirten, Verarbeitern und Konsumenten oberste Priorität. Das war auch der Grund für unsere "regional & fair" - Initiative. Sie beinhaltet eine Auszeichnung von Verarbeitern und Gastronomen, die besonderen Wert auf regionale Strukturen und fairen Umgang mit den Erzeugern legen. Darüber hinaus haben wir im Januar 2009 den neuen Erzeugerring Mitte für Biokreisbetriebe in Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und dem Saarland gegründet.
Warum legen Sie soviel Wert auf Regionalität?
Regionalität und bäuerliche Landwirtschaft bekommen durch die zunehmende Anonymisierung von Lebensmitteln auch im ökologischen Landbau eine ganz besondere Bedeutung. Denn neben einer positiven Energiebilanz will der Biokunde auch einen aktiven Beitrag für die Ökolandwirtschaft vor seiner Haustüre leisten. Beides bietet der Biokreis. Außerdem bedeuten kurze Wege, geschlossene Betriebskreisläufe und regionale Verbundenheit zusätzliche Sicherheiten. Die Richtlinien des Biokreis, nach denen alle unsere Mitgliedsbetriebe zu wirtschaften haben, schreiben z.B. eine Obergrenze bei allen Tierarten vor. Mit ein Grund, dass wir ausschließlich bäuerliche Familienbetriebe im Biokreis haben.
Gilt das auch für Verarbeitung und Vermarktung?
Das System setzt sich schlüssig bei der Verarbeitung fort. Wir arbeiten ausschließlich mit handwerklichen Verarbeitern - unsere bekanntesten sind Chiemgauer Naturfleisch und Herrmannsdorfer Landwerkstätten. Die Vermarktung erfolgt ebenfalls in überschaubaren Strukturen über Hof- bzw. Bioläden, über Metzger und Bäcker.
Welche Ziele hat der Biokreis im Jubiläumsjahr?
Die Zahlen der letzten beiden Jahre zeigen, dass Biolebensmittel zwar im Trend liegen, aber die deutschen Landwirte an diesem Trend wenig beteiligt sind. Wir wollen forciert den kleinen und mittleren Landwirten Mut machen auf Bio umzustellen.
Ein weiterer Schwerpunkt bleibt der gemeinsame Kampf gegen Gentechnik in Nahrungsmitteln sein. Wir werden uns dafür stark machen, dass der Verbraucher nicht entmündigt wird und auch zukünftig Lebensmittel ohne Gentechnik genießen kann.