Doch man darf sich nicht zu früh freuen. Diese gute Nachricht kann nämlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass damit nur eine gentechnisch veränderte Maissorte verboten ist. Der Versuchsanbau mit anderen, höchst riskanten, Sorten geht weiter, wie das Beispiel im unterfränkischen Düllstadt zeigt. Hier wurden auf 3,1 Hektar Genmais ausgesät. Weder Landespolitiker noch die Bundeslandwirtschaftsministerin waren in der Lage, trotz erheblicher Bedenken, den Anbau zu stoppen. "Hier wackelt der Schwanz mit dem Hund" so Sepp Brunnbauer GF Biokreis, "Monsanto zeigt der Politik wieder einmal deutlich wer in Sachen Gentechnik das wirkliche Sagen hat".
Oder war es hier wieder der Druck von Forschungsministerin Annette Schwavan? Der führte auch dazu, dass dem BASF-Konzern in Mecklenburg-Vorpommern trotz vieler Proteste der Anbau der Genkartoffel Amflora genehmigt wurde. Auf 20 Hektar Versuchsfläche wächst hier eine genveränderte Kartoffel, die ein Vielfaches an Stärke von normalen Kartoffeln produziert. Die als "Industriekartoffel" heruntergespielte gentechnisch veränderte Sorte ist eine ökologische Zeitbombe, denn Sie trägt ein Gen zur Antibiotikaresistenz in sich! "In Zeiten, in denen es immer mehr Menschen gibt, die auf herkömmliche Antibiotikas nicht mehr ansprechen und in denen die Schweinegrippe rund um die Welt geht, ist der Anbau von Amflora ein riskantes Spiel mit dem Feuer", so Sepp Brunnbauer, Geschäftsführer des ökologischen Anbauverbandes Biokreis, der den gentechnischen Zickzackkurs von Frau Aigner kritisiert. "Weder Landwirte noch Verbraucher verstehen an dieser Stelle das Lavieren der CSU - bleibt zu hoffen, dass der Wähler dieses Verhalten bei den kommenden Wahlen zu würdigen weiß!"