Seit 2006 breitet sich, aus Holland und Belgien kommend, die Blauzungenkrankheit in ganz Europa aus. Mit der Dynamik dieser Infektion haben sichtlich sowohl Landwirtschaftsämter wie auch Veterinäre nicht gerechnet. Und so musste 2008 ein noch nicht zugelassener Impfstoff verwendet werden. Damit und mit der staatlich verordneten Impfpflicht machte die Politik Rinder, Schafe und Ziegen in ganz Deutschland zu Versuchstieren und die Landwirte zu unmündigen Befehlsempfängern. "Mit der Zwangsimpfung spricht man den Bauern die Befähigung zur Risikoeinschätzung ab", so Sepp Brunnbauer, Geschäftsführer des ökologischen Anbauverbandes Biokreis. Bauern müssen eigenverantwortlich entscheiden können, ob sie ihre Tiere mit einem noch nicht zugelassenen Impfstoff impfen lassen und damit eventuelle Impfschäden in Kauf nehmen wollen. Denn Impfschäden gibt es, wenn sie auch von den Veterinärämtern radikal heruntergerechnet werden. Eine Biokreis-Umfrage unter Mitgliedern ergab, dass 15 Prozent der Befragten mit Problemen nach der Impfung zu kämpfen hatten. Eine zu hohe Zahl, um von Schutzimpfung zu sprechen.
Doch vielleicht beschert die Wirtschaftskrise bald die Lösung. In Österreich steht anscheinend die Entscheidung an, die BT-Impfung in die Freiwilligkeit zu entlassen. Hintergrund: Wenn der Landwirt entscheidet, ob geimpft wird oder nicht, dann muss er diese Impfung auch selbst bezahlen!