Im Winter finden es die Schimmelpilze aber behaglicher in den warmen Wohnräumen mit neuen, dicht schließenden Fenstern. Denn dort finden sie seit einigen Jahren zunehmend auch hohe Luftfeuchtewerte ab etwa 65% r.F. vor, die sie für ihr Wachstum unbedingt benötigen.
Werden Außenwände in den Wohn- und Schlafzimmern zusätzlich mit kompakten Möbeln verstellt, kann die Heizungsluft dort nur unzureichend zirkulieren. Die Folge sind sehr niedrige Oberflächentemperaturen an diesen Stellen, was dazu führt, dass dort die Luftfeuchte manchmal bis zum sogenannten Taupunkt steigt und auskondensiert. Die Schimmelpilze finden dadurch ideale Bedingungen vor und wachsen zu richtigen Rasenflächen heran.
Im Sommer geschieht das gleiche, allerdings eben an erdberührten Kellerwandflächen, weil dort relativ niedrige Oberflächentemperaturen vorliegen. Die auf solche Wände treffende warme und feuchte, von außen hereingelüftete Luft kühlt ab und kann das Wasser nicht mehr gasförmig halten.
Dieser Effekt wird auch deutlich, wenn man eine gut gekühlte Flasche aus dem Kühlschrank holt und auf den Tisch stellt. Die Flasche wird außen nass, weil die Luft in ihrer Umgebung abkühlt und die Luftfeuchte zu Wassertropfen kondensiert.
Baubiologen, die oft auch als Schimmelsachverständige arbeiten, können allen Menschen helfen, die ein Schimmelproblem haben, egal, ob im Keller oder in Wohnräumen, in neu errichteten Häusern oder in Altbauten, ob der Schimmel an Wänden wächst oder auf Möbeln und Kleidung.
Der Baubiologe findet heraus, was die Ursachen sind und kann Ratschläge geben, wie man die Schimmelschäden minimieren und die Probleme ursächlich vermeiden kann.
Ralf Holtrup, ein Baubiologe von Biolysa e.V. aus Sassenberg dazu: "Schimmelpilze sind nicht nur ein kosmetisches Problem an Materialien aller Art, sie erzeugen auch Luftschadstoffe, sogenannte MVOC (englisch für mikrobielle flüchtige organische Stoffe). Diese Stoffe sind verantwortlich für den charakteristischen Modergeruch von Schimmel und sie können krankheitserregend sein, ebenso wie die Pilzpartikel und die Sporen. Durch oben erwähnte Umstände erklärt sich auch, dass ab dem Herbst die Schimmelgerüche in Kellern immer weniger werden - die Pilze stellen dort ihr Wachstum bis zum nächsten Sommer ein.
In den Wohnräumen oberhalb des Erdreichs, wo sie erst ab der Heizperiode gute Bedingungen vorfinden, beginnen dann die Gerüche."
Holtrup zur Tätigkeit von Baubiologen weiter: "Auch andere Luftschadstoffe chemischer Natur in größerer Menge werden aus diversen Materialien wie neuen Möbelstücken, Teppichböden etc. freigesetzt.
In Büros und zunehmend auch in Wohnräumen sind auch Laserdrucker und Laserkopierer eine nicht zu unterschätzende Schadstoffquelle."
Der Sachverständige weist darauf hin, dass diesen Luftschadstoffen im Herbst und im Winter deshalb größere Bedeutung zukommt, weil in diesen Jahreszeiten erfahrungsgemäß relativ wenig und oft unzureichend gelüftet wird. Dadurch sind die Menschen diesen Stoffen verstärkt ausgesetzt. Viele der Schadstoffe werden oft gar nicht wahrgenommen, weil sie nicht riechen.
Holtrup dazu: "Die Industrie hat auf die Beschwerden der Kunden reagiert und versucht, die riechenden Stoffe durch nicht mehr wahrnehmbare Produkte zu ersetzen. Diese sind aber nicht minder schädlich!"
Als Baubiologe von BIOLYSA e.V, einem Verein, der sich die Information der Öffentlichkeit auf die Fahnen geschrieben hat, bietet Holtrup vielfältige Informationen und Beratungsleistungen zu Schimmel und Schadstoffen aller Art an.
Als Sachverständige und Gutachter bieten alle Vereinsmitglieder ebenfalls Messungen, Tipps und Hilfen an, um mögliche Schadensursachen zu finden und zu beheben.
Telefonische Beratungen sind in der Regel kostenlos, aber zeitlich begrenzt und können natürlich nur allgemeine Aspekte umfassen. Ortstermine und Gutachten sind oft sinnvoller, weil die jeweilige spezifische Situation einbezogen werden kann, sind aber in allen Fällen kostenpflichtig.
Weitere Infos sind zu finden unter www.biolysa.de