- Umsatz steigt um rund ein Drittel
- EBIT wie erwartet negativ, hohe Bewertungseinflüsse
- Standortvorteile als Zukunftswert
Die ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2008 erwiesen sich durch Kumulation negativer Einflüsse auf den Biodieselmarkt wie erwartet als schwierig. Hohe Preise für Raps- und Sojaöl, subventionierte Biodiesel-Importe aus Übersee (B99) sowie die Anhebung der Mineralölsteuer auf nunmehr 15 EuroCent pro Liter im B100-Markt brachten die Margen weiter unter Druck und liessen den deutschen B100-Markt fast völlig zusammenbrechen. Die Differenz zwischen Biodieselpreis und fossilem Diesel an den Tankstellen erreichte bei insgesamt steigendem Preisniveau nicht die für den Biodieselabsatz im B100-Markt erforderlichen 10 EuroCent. Der Beimischungsmarkt bedient sich billigerer Importe (B99) oder nutzt die niedrigen Importpreise für die Verhandlungen mit der europäischen Biodieselindustrie als Benchmark. Die meisten Biodieselproduzenten müssen ihre Anlagen weit unter Kapazität fahren, einige Produzenten haben die Anlagen stillgelegt oder sogar Insolvenz angemeldet.In diesem schwierigen Marktumfeld behauptete sich BIOPETROL mit einem Zuwachs des Umsatzes um rund ein Drittel gegenüber dem 1. Quartal 2007. Insgesamt wurden EUR 56,6 Mio. umgesetzt.Das sind EUR 14,3 Mio. oder 33,8% mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (Vj. 42,3). Das starke Umsatzwachstum ist massgeblich auf das Werk in Rostock zurückzuführen, welches eine wichtige Rolle für die erfolgreiche Erschliessung der Absatzmärkte ausserhalb Deutschlands übernommen hat. Biopetrol verkaufte im 1. Quartal dieses Jahres 57.685 Tonnen Biodiesel(Vj. 51.919 t) und 4.497 Tonnen Pharmaglycerin (Vj. 3.333 t). Die Werke waren entsprechend durchschnittlich zu rund zwei Dritteln ihrer Nennkapazität ausgelastet.
Das EBITDA sank auf TEUR -5.521 (Vj. 1.245), und das EBIT reduzierte sich auf TEUR -6.314(Vj. 454). Dementsprechend gingen EBITDA- und EBIT-Marge auf -9.8 (Vj. 2.9) % bzw. -11.2(Vj. 1.1) % zurück. Der Konzernreinverlust erreichte TEUR -7.100, nach einem Gewinn von TEUR 648 im 1. Quartal des Jahres zuvor. Das Ergebnis ist auch durch die nach IFRS bewerteten derivaten Finanzinstrumente zu Marktpreisen am jeweiligen Stichtag sowie die Rückstellung für Drohverluste aus Verkaufskontrakten zum Bilanzstichtag beeinflusst. Saldiert ergab sich damit ein Bewertungsverlust von TEUR -4.272. Ohne diese beiden Effekte hätte das Ergebnis TEUR - 3.628 betragen.
Wachstumsstrategie wird fortgeführt
Die dritte Anlage der BIOPETROL in Rotterdam ist wesentliches Asset zur weiteren Internationalisierung des Geschäfts. Sie wird eine jährliche Produktionskapazität von 400.000 Tonnen Biodiesel aufweisen. Damit erreicht BIOPETROL Ende 2008 mehr als eine Verdoppelung der bislang vorhandenen Kapazität von 350.000 Jahrestonnen. Ergänzend zur Biodieselproduktion kann bei Vollauslastung der Anlage bis zu 60.000 Tonnen hochwertiges Pharmaglycerin hergestellt werden."Die auf einem Areal von 30.000 m² aufgebaute Betriebsstätte befindet sich im grössten Raffineriezentrum Europas und erfüllt mit den besten logistischen Anbindungen an Strasse, Schiene, Schiff und Pipeline alle Voraussetzungen für die weitere Expansion in Europa. Die zum Fahren der Anlage erforderlichen Mitarbeiter sind bereits eingestellt und bereiten sich in Rostock und Schwarzheide auf ihre künftigen Aufgaben vor. Die Kosten dafür belasten allerdings ebenfalls das aktuelle Ergebnis, da ihnen noch keine Umsätze gegenüber stehen", ruft CEO Klaus Henschel in Erinnerung.
Solides Fundament stützt in schwierigen Zeiten
Der operative Cashflow lag in der Periode Januar bis März 2008 mit TEUR 14.699 im Minus. Diese Entwicklung ist auf Veränderungen überwiegend im Umlaufvermögen (TEUR -11.111) und auf den operativen Verlust zurückzuführen. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit (inklusive einer Teil- Rückzahlung von erhaltenen Zuschüssen) lag bei TEUR -6.492. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist geprägt durch die erste Zinszahlung für die Wandelanleihe in der Höhe von TEUR 3.000. Die jährlich bis 2012 wiederkehrende Zahlung erfolgt jeweils im Februar. Trotz eines Anstiegs der Vorräte verfügte BIOPETROL zum Stichtag über 6.389 TEUR an flüssigen Mitteln sowie eine zum Stichtag nicht in Anspruch genommene Kreditlinie zur Finanzierung von Umlaufsvermögen von bis zu EUR 30 Mio.
Die Relation zwischen Eigen- und Fremdkapital liegt gegenüber der Vorjahresperiode leicht verändert bei 39,7% (Vorjahr 43,3%). Gegenüber dem Jahresende 2007 hat sie sich leicht um 1,4 %-Punkte verbessert (31.12.2007: 38,3%).
Ausblick
Biopetrol erwartet, in einem weiterhin sehr schwierigen Geschäftsumfeld besser abzuschneiden als die Konkurrenz. BIOPETROL kommen die guten Standorte, die moderne Technik und die Geschäftsentwicklung mit Pharmaglycerin zugute. Hier liegen Wettbewerbsvorteile, die zusammen mit strenger Kostenkontrolle, der teilweisen Umstellung auf alternative Rohstoffe wie Talg und Altspeisefette sowie einer Verstärkung der Handelstätigkeit dazu beitragen, dass BIOPETROL die nächste Phase der Marktentwicklung erreicht. Diese nächste Phase sehen wir gekennzeichnet durch ein Ende der Spekulation in Rohstoffen, das Verbot hoch subventionierter B99-Importe, den verpflichtenden Einsatz von Rohstoffen aus nachhaltigen Quellen, die Entlastung des Marktes durch Reduzierung der Überkapazitäten, ein zunehmendes Interesse anderer europäischer Staaten am Einsatz von Biodiesel, den Beginn der Pflichtbeimischung von alternativen Kraftstoffen in den USA und eine wieder mehr an dem ursprünglichen Ziel der Versorgungssicherheit orientierte europäische Energiepolitik.
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