Zum einen präsentiert die Biosphäre die Ausstellung "Biologische Vielfalt" des Bundesamtes für Naturschutz. Diese Ausstellung macht deutlich, dass biologische Vielfalt nicht nur den Reichtum an Arten, sondern auch an Genen und Lebensräumen bedeutet. Und die Bedeutung für unser Leben: Viele medizinische Wirkstoffe werden aus Pflanzen und Tieren gewonnen, allein in Europa gibt es über 2.000 Arten von Heilpflanzen. Biologische Vielfalt ist die Grundlage für die Fruchtbarkeit unserer Böden durch Bodenorganismen sowie für natürliche Schädlingsbekämpfung. Nicht zuletzt trägt die Vielfalt in Natur und Lebewesen einen hohen ästhetischen Nutzen und ermöglicht somit moderne Wohnqualität, Tourismus, aber auch viele Formen der bildenden Kunst.
Zum anderen wird diese Schau eng mit der Ausstellung "CITES - Gegen den Ausverkauf der Arten" des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg (LUGV) verknüpft. Diese befasst sich mit dem internationalen Handel lebender Tiere und Pflanzen - legal wie illegal - und seinen fatalen Folgen. Anschauliche Informationstafeln und Exponate thematisieren den Artenhandel, dessen Überwachung sowie die Artenkriminalität und deren Bekämpfung.
Zur großen Sonderausstellung "TATORT NATUR - Biologische Vielfalt und der Ausverkauf der Arten" bietet die Biosphäre Potsdam natürlich Führungen, ein Familienrätsel sowie ein buntes Herbstferienprogramm für den Zeitraum 11. bis 23. Oktober an.
Anlässlich des Jahres der Biodiversität ist ab September in der Biosphäre für Schulklassen ein Grünes Klassenzimmer zu diesem Thema buchbar. Dieses pädagogische Angebot richtet sich an Schulklassen der Stufen 4 bis 8, die Aufgaben werden dem Alter der Schüler angepasst. Ziel ist es, ihnen den Begriff "Biologische Vielfalt" und deren Bedeutung nahe zu bringen und zu erklären, warum deren Erhalt so wichtig ist. Die Schüler lernen sowohl die Dimensionen biologischer Vielfalt und deren zentrale Rolle für den Menschen als auch die Bedrohungen, denen die unzähligen Spezies, Arten und Lebensräume ausgesetzt sind, kennen. Die ca. 20.000 Pflanzen und verschiedenen Lebewesen im Potsdamer Tropenhaus wecken sowohl den Forschergeist der Schüler sowie sie gleichermaßen ein lebendiges Bild biologischer Vielfalt auf überschaubaren und selbständig erfahrbaren Raum abgeben.
Den "TATORT NATUR" wird man ab 1. September täglich betreten können. Zur Eröffnung am 1. September findet um 15:00 Uhr eine Führung durch die Ausstellung statt. Um 16:00 Uhr wird der Diplom-Biologe Tobias Kuhlmann einen Vortrag zum Thema Biodiversität halten.
Neue Sonderausstellung
„TATORT NATUR – Biologische Vielfalt und der Ausverkauf der Arten“
1. September bis 30. November 2010
in der Biosphäre Potsdam
Montag-Freitag
9:00 Uhr – 18:00 Uhr
Samstag / Sonntag / Feiertage
10:00 Uhr – 19:00 Uhr
Hintergrund:
Internationales Jahr der Biodiversität 2010 Das von den Vereinten Nationen initiierte Aktionsjahr soll weltweit für den drohenden Verlust der biologischen Vielfalt sensibilisieren. Das Jahr steht im Zusammenhang mit der 1992 auf der Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung verabschiedeten Konvention zur biologischen Vielfalt. Die drei Hauptziele der Konvention sind: die Biodiversität zu erhalten, die Nutzung der Bestandteile der Biodiversität nachhaltig zu gestalten und die Vorteile und Gewinne, die sich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen ergeben, ausgewogen und gerecht verteilen.
Biodiversität
Die biologische Vielfalt ist Lebensgrundlage und steht für die Vielfalt der Lebewesen unserer Erde in ihren verschiedenen Lebensräumen und für die Variabilität der Tiere und Pflanzen innerhalb einer Art.
CITES
Die Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen, kurz: CITES) ist gleichermaßen ein Abkommen und eine internationale Organisation, die zum Ziel hat, internationalen Handel soweit zu kontrollieren, dass wildlebende Tiere und Pflanzen nicht aussterben. Für die Durchsetzung der europa- und bundesrechtlichen Regelungen ist im Land Brandenburg das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg zuständig. Um die Inhalte dieser Regelung anschaulich aufzubereiten aber auch um Menschen für das Thema Artenschutz zu sensibilisieren, wurde die Ausstellung "CITES - Gegen den Ausverkauf der Arten" erarbeitet.