Das späte Interesse der Mediziner an Selen ist erstaunlich, denn das Element Selen wurde bereits 1817 vom schwedischen Chemiker Jöns Jakob Freiherr von Berzelius entdeckt und beschrieben. Berzelius, dessen Todestag sich am 7. August zum 160. Mal jährt, gilt neben Justus von Liebig als einer der Väter der modernen Chemie. Er führte die grundlegenden, noch heute verwendeten Begriffe der organischen Chemie ein.
Berzelius kam am 20. August 1779 in der Nähe von Linköping zur Welt. Er studierte ab 1796 Medizin an der Universität von Uppsala. 1807 wurde er Professor der Medizin und Pharmazie in Stockholm, wo er sich umfassend mit chemischen Verbindungen beschäftigte. Von 1815 bis 1832 war er Professor für Chemie am Karolinska Institut. Der Mediziner und Chemiker starb 1848 in Stockholm.
Obwohl Berzelius ursprünglich Arzt war, spielte die Medizin in der Selenforschung lange eine untergeordnete Rolle. Erst ab den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde deutlich, welche Auswirkungen es hat, wenn dem Körper Selen fehlt, was gerade auch in Deutschland häufig vorkommt, das selenarme Böden hat. Denn der Körper kann es nicht bilden. Es muss ihm mit der Nahrung zugeführt werden.
Besondere Verdienste um die medizinische Selenforschung hat sich Professor Gerhard Schrauzer erworben. Der deutschstämmige Wissenschaftler leitete an der Universität von Kalifornien in San Diego das Biological Trace Element Research Institute (Spurenelemente- Forschungsinstitut).