Wichtig sei nun die Stärkung der Zivilgesellschaft , die Unterstützung guter Regierungsführung und die Förderung demokratischer Kontrolle, um eine wirkungsvolle Armutsbekämpfung sicher zu stellen und die Korruption zu bekämpfen. "Die Bundesregierung hat ein Versprechen gegeben, aber nun muss sie auch zügig die entsprechenden Maßnahmen ergreifen. Angesichts des bestehenden Hungers und Elends in der Welt muss rasch gehandelt werden."
Afrika habe beim G8-Gipfel eine besondere Rolle gespielt. Das dürfe aber nicht dazu führen, dass die zusätzlichen Mittel nur dort eingesetzt würden. "Auch in Asien und Lateinamerika sind Millionen Hungernder und Armer auf unsere Solidarität angewiesen. Wir bieten weiterhin unsere Zusammenarbeit an. Wir als Weltkirche sind den Armen nahe und bis in die entlegensten Winkel präsent. Da brauchen wir nicht erst Entwicklungshelfer hinschicken, die nachschauen, woran es mangelt. Unsere Partner sind bereits da und informieren uns", so der Erzbischof.
Der Hamburger Erzbischof äußerte sich anlässlich der Sommersitzung der MISEREOR-Kommission der deutschen Bischofskonferenz, die er seit 2000 als Vorsitzender leitet. Es wurden Projekte z.B. im Bereich der Trinkwasseraufbereitung und -versorgung in Nigeria, Kenia und Bangladesch bewilligt. Auch Radioprojekte zur Demokratieförderung der ländlichen Bevölkerung, der Bau z.B. einer Kindertagesstätte im krisengeschüttelten Ost-Timor und Sozialprojekte u.a. für benachteiligte Frauen gehören zu den von der Kommission genehmigten Projekten.
Die Bischöfliche Kommission für MISEREOR hat seit der Sitzung im Dezember letzten Jahres 738 Projekte in Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien mit einem Gesamtvolumen von knapp 53,1 Millionen Euro bewilligt.