Bitdefender hat errechnet, dass bei schätzungsweise 65 Millionen Malware-Samples auf der Welt rund 260.000 dieser Hybrid-Malware aktuell PC-User bedrohen könnten. Der Antivirus-Experte veröffentlichte seine Studie über Malware-Hybriden nach der Entdeckung des infizierten Rimecud-Wurms, der durch den Virus Virtob befallen wurde. Rimecud stiehlt unter anderem Passwörter von E-Banking-Portalen, Online-Shopping-Diensten, Social Networking- oder E-Mail-Konten. Inzwischen erlaubt Virtob auch Befehle von Remote-Angreifern, setzt Firewalls außer Kraft und injiziert einen schädlichen Code in Winlogon. Der Prozess "winlogon.exe" ermöglicht unter anderem das An- und Abmelden von Benutzern unter Windows, weshalb er ständig im Hintergrund läuft.
"Der Schaden reicht bis hin zu Systemabstürzen oder dem Diebstahl persönlicher Daten wie Bankkonten- und Kreditkarteninformationen", erklärt Loredana Botezatu, Bitdefender E-Threats-Analystin. "Diese Arten von Hybrid-Malware konfrontieren User mit einer völlig neuen Art von Bedrohung, da sich die Viren teilweise schneller und effizienter verbreiten als ihre herkömmlichen Verwandten."
Erst der Anfang?
Ganz neu sind diese Hybriden nicht, tauchten sie doch in den vergangenen Jahren schon einmal auf, allerdings nicht in dieser beträchtlichen Anzahl. Eine aktuelle BitDefender-Studie schätzt, dass das Malware-Vorkommen um mehr als 17 Prozent generell anwachsen wird. Alle Malware-Hybriden, die Bitdefender bisher analysiert hat, wurden nach Aussagen der Experten versehentlich erstellt. Allerdings könnte das Risiko für PCs, durch diese bösartigen Combos infiziert zu werden, dramatisch ansteigen, sobald Cyberkriminelle vermehrt Hybriden selbst entwickeln.