- News-Portale: Anzahl der Besuche erreicht im 1. Halbjahr 2007 neues Allzeithoch
- 19 Prozent der Deutschen informieren sich inzwischen online
- Klassische Zeitungsverlage bauen ihre Online-Angebote weiter aus
Das Internet etabliert sich neben Zeitung, TV und Radio immer stärker als vierte Quelle für aktuelle Nachrichten. Im ersten Halbjahr 2007 wurden die 20 meistgenutzten News-Portale in Deutschland rund 1,8 Milliarden Mal besucht – ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2006. Damals lag der Wert bei 1,6 Milliarden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Langzeiterhebung, die der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) heute in Berlin vorgestellt hat. „Getragen wird der Boom von klassischen Zeitungen und Magazinen. Sie haben ihre Online-Portale in den vergangenen Monaten massiv ausgebaut. Die Grenzen zwischen gedruckter Zeitung und Online-Journalismus schwinden“, sagte Prof. August-Wilhelm Scheer, Präsident des BITKOM.
Im europäischen Vergleich liegen die Deutschen bei der Nutzung von News-Portalen allerdings nur unwesentlich über Schnitt. Während 2006 hier zu Lande 19 Prozent der 16 bis 74-Jährigen Nachrichten im Internet lasen, waren es im EU-Durchschnitt 18 Prozent. Zu den Spitzenreitern zählen Finnland (46 Prozent) und Schweden (41 Prozent), zu den Schlusslichtern Irland (8 Prozent) und Rumänien (7 Prozent). Dennoch: In fast allen Mitgliedsstaaten der EU sind die Nutzerzahlen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen – auch in Deutschland. Hier betrug die Quote 2002 erst 10 Prozent und 2004 15 Prozent. Das geht aus Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor.
Anders als in anderen Ländern sind Nachrichten-Portale in Deutschland meist frei zugänglich. Ein Abo ist selten erforderlich. Die Anbieter setzen stärker darauf, grafische Werbung auf ihren Seiten zu verkaufen – ein Markt, der rasant wächst. Allein im 1. Halbjahr 2007 hat die werbetreibende Wirtschaft insgesamt 381 Millionen Euro für Banner am Bildschirmrand, Pop-Ups oder Werbefilme auf Webseiten in Deutschland ausgegeben. Das ist ein Plus von 50 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2006. Damals betrugen die Umsätze erst 253 Millionen Euro. Vom Höhenflug des Online-Werbemarktes profitieren auch die Nachrichten-Portale.
Zur Methodik: Nachrichten-Portale wurden als Seiten definiert, die ausschließlich und tagesaktuell über Politik-, Wirtschafts-, Sport- oder Fachthemen berichten. Die Erhebung zur Anzahl der Besuche berücksichtigt sämtlich Seiten, die sich von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) prüfen lassen.