"Dieser Krieg ist noch vor dem Ural, also in Europa", so Alojz Peterle, der heute Mitglied des EU-Parlaments ist. "Das ist das Frustrierende. Der Eiserne Vorhang ist wieder da, die EU wird als Feind Russlands angesehen."
Als "Putin-Freund" jedoch gilt Armin Laschet, der darauf von Moderator Dr. Helge Fuhst, WDR, antwortete: "Vor der Krim-Krise haben wir vielleicht den Fehler gemacht, immer ein wenig oberlehrerhaft aufzutreten und Putin lediglich auf Pussy Riot beschränkt zu haben. Vielleicht haben wir nicht erkannt, was man eigentlich auch gemeinsam haben kann. Die Bedrohung durch die ISIS beispielsweise haben wir gemeinsam." Was jedoch nicht gehe, sei Grenzen zu verschieben und heimlich Truppen in die Ukraine zu schleusen, wofür er Beifall aus dem Publikum erntete.
Marina Weisband plädierte, mehr Druck auszuüben, auch wenn wir keine Amerikaner seien. "Wir müssen unsere Werte vermitteln", schlug sie vor. "Anfang des Jahres war meine Einschätzung, dass es keine Teilung der Ukraine geben werde. Heute sehe ich das auch noch immer so, denke aber, dass es sein kann, dass ein sehr kleiner Teil der Ukraine wegfallen könnte. Und das wäre ein Sieg für Putin."
Generell jedoch war auch Zuversicht spürbar. "Die Ukraine teilt die Werte Europas. Das kann nur von Vorteil sein", so Peterle. Und Laschet schloss sich an: "Man gesteht niemandem in Europa zu, Grenzen zu verschieben. Deshalb hoffe ich sehr, dass wir durch die Ukraine diese Brücke bauen, um unsere Werte zu vertreten und eine Tür zu Russland offen zu halten."