Wissenschaftlicher Beirat der BKK ProVita tagt
Um dies zu erreichen, hat die BKK ProVita einen Wissenschaftlichen Beirat mit Vertretern aus Wissenschaft und Gesellschaft gegründet. Am 02.10.2019 fand die bereits vierte Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats der BKK ProVita mit dem Thema „Ethik, Verantwortung und Nachhaltigkeit – ein neues Gesundheitsverständnis“ statt.
Prof. Dr. Thomas Schwartz von der Uni Augsburg spricht über Glück, Autonomie und Werte
Prof. Dr. Thomas Schwartz, selbst Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der BKK ProVita und Professor der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg hielt den Vortrag „Glück, Autonomie und Werte – Die ethischen Parameter für die Gesundheit“. Prof. Dr. Thomas Schwartz beleuchtete in seinem Vortrag das Gesundheitsverständnis im Wandel der Zeit. Er stellte fest, dass in allen Epochen seit der Antike die Auffassung gegolten habe, dass immer auch äußere Umstände und überirdische (göttliche) Aspekte Einfluss auf die Gesundheit eines Menschen hätten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe in ihrer Definition aus dem Jahr 1946 Gesundheit als einen „Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen“ bezeichnet. Diese Auslegung stelle hohe Anforderungen an die Gesundheit, die wohl kein Mensch erreichen könne, so Schwartz. Erst in der Neuzeit sei Krankheit „mechanisch“, d. h. als Funktionsstörung des Körpers gesehen worden, die Ärzte heilen können.
BKK ProVita muss über gesunde Lebensführung aufklären
In der anschließenden Diskussion stellte sich heraus, dass die heute weit verbreitete Einstellung der Menschen, dass ihnen in Krankheit geholfen wird, dazu führt, dass sie immer weniger auf ihre Gesundheit achten. Alle Anwesenden waren sich einig, dass dies eine große Herausforderung für das Gesundheitswesen sei und erkannten als eine wichtige Aufgabe der BKK ProVita, über gesunde Lebensführung aufzuklären.
Dr. Julia Schoierer von der LMU referiert über Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit
Die Medizinpädagogin Dr. phil. Julia Schoierer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Globale Umweltmedizin in Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) stellte das Projekt „Klimawandel und Gesundheit“ des Haunerschen Kinderspitals der LMU vor. In ihrem Vortrag zeigte sie die konkreten Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit und deren Folgen auf. Dabei kamen sowohl die gesundheitlichen Folgen von Naturkatastrophen für Betroffene zur Sprache (z. B. Verletzungen, Traumata), als auch die gesundheitlichen Gefahren, die durch extreme Hitze, Luftschadstoffe, UV-Strahlung oder vermehrten Pollenflug entstehen. Dr. Julia Schoierer betonte, dass die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen durch den Klimawandel besonders gefährdet sei.
Michael Blasius spricht über das Gesundheitsverständnis der BKK ProVita
Michael Blasius, Leiter Marketing und Gesundheitsförderung der BKK ProVita, erläuterte in seinem Schlussvortrag dem Wissenschaftlichen Beirat das Gesundheitsverständnis der BKK ProVita als erster nachhaltiger Krankenkasse Deutschlands. Er stellte dabei die Bedeutung des Wissenschaftlichen Beirats für die BKK ProVita heraus und sagte: „Um als gesetzliche Krankenkasse dem sich verändernden Gesundheitsbegriff gerecht werden zu können und weiterhin erfolgreich im Gesundheitswesen bestehen zu können, sind wir auf die Unterstützung und den Rat von Wissenschaftlern angewiesen. Es geht um das Reduzieren des Komplexen auf das Wesentliche, das Erkennen von Zusammenhängen und das Schaffen neuer Synapsen zwischen den einzelnen Disziplinen.“