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2011: Krankenstand steigt in ersten drei Quartalen weiter - BKK Gesundheitsreport 2011 "Zukunft der Arbeit" erschienen

(lifePR) (Berlin, )
Von Januar bis September 2011 lagen die monatsdurchschnittlichen Krankenstandwerte bei 4,2 Prozent. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 4,0 Prozent. Damit steigen die Krankenstände nun bereits im fünften Jahr kontinuierlich. Im Jahr 2006 wurden mit 3,4 Prozent die geringsten Krankenstände seit 30 Jahren gemeldet. Die Arbeitsunfähigkeit 2011 zeichnet sich besonders durch die kontinuierlich hohen Krankenstände der psychisch Erkrankten aus sowie die Atemwegserkrankungen im ersten Quartal. Dies geht aus der monatlichen Krankenstand Statistik des BKK Bundesverbandes hervor.

"Grippewelle" im ersten Quartal, psychische Leiden weiter steigend

Der Krankenstand lag im ersten Quartal 2011 um fast 10 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gründe dafür sind hauptsächlich die mit 15 Prozent höherliegenden infektiösen Krankheiten sowie die mit 25 Prozent erhöhten Atemwegserkrankungen. Die Krankheitstage wegen psychischer Erkrankungen stiegen in den ersten drei Quartalen um 13,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum an.

Der BKK Bundesverband hat heute den jährlich erscheinenden BKK Gesundheitsreport 2011 "Zukunft der Arbeit" herausgegeben. Er erfasst und analysiert das gesundheitliche Geschehen von 12,1 Millionen BKK Versicherten aus dem Jahr 2010. Das entspricht den Befunden von jedem fünften sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland. Die BKK Analysen stellen damit ein gutes Abbild des Krankheitsgeschehens in der Arbeitswelt dar.

Im gesamten Jahr 2010 fehlten die pflichtversicherten Arbeitnehmer krankheitsbedingt durchschnittlich an 14,8 Tagen. Das entspricht einem Krankenstand von 4,1 Prozent. Werden auch die Arbeitslosen mit in die Analyse einbezogen, beläuft sich der Durchschnitt sogar auf 15,3 Tage.

42 Prozent der beschäftigten Pflichtmitglieder ohne Krankmeldung

Fast zwei Drittel der beschäftigten Pflichtmitglieder verzeichnen keinerlei (42 Prozent) oder nur geringfügige Krankheitsausfälle.

Die meisten Krankschreibungen (zwei Drittel aller Erkrankungen) dauern ein bis sieben Tage, dies sind aber nur 17,5 Prozent der krankheitsbedingten Fehltage. Nach wie vor verursachen nur 20 Prozent der erwerbstätigen Pflichtmitglieder rund 80 Prozent aller Ausfalltage.

Diagnosen bei Männern und Frauen unterschiedlich

Männer weisen fast doppelt so viele Erkrankungstage (255 Tage je 100 Pflichtmitglieder) aufgrund von Verletzungen auf wie Frauen (144 Tage je 100 Pflichtmitglieder). Muskel- und Skeletterkrankungen liegen bei Männern mit 463 Tagen je 100 Pflichtmitglieder um ca. ein Drittel höher als bei Frauen (350 Tage je 100 Pflichtmitglieder). Dies ist zum einen den typischen Beschäftigungsfeldern von Männern geschuldet, die nach wie vor verbreitet in der industriellen Produktion und in körperlich beanspruchenden Berufen tätig sind. Zum anderen spiegeln sich hierin unterschiedliche Verhaltens- und Lebensmuster wider.

Frauen dagegen zeigen mit großem Abstand bei den psychischen Störungen mehr Krankheitstage (245 Tage je 100 Pflichtmitglieder) als die Männer (153 Tage je 100 Pflichtmitglieder) auf. Sie liegen um etwa 60 Prozent höher.

Naturwissenschaftler am wenigsten krank

Branchenspezifische Arbeitsunfähigkeitsstrukturen sind häufig die Folge von tätigkeitsspezifischen Belastungen am Arbeitsplatz. Straßenreiniger und Abfallbeseitiger sowie Gleisbauer stellen mit durchschnittlich 26 Fehltagen pro Jahr die Berufe mit den meisten Arbeitsunfähigkeitstagen. Naturwissenschaftler, Hochschullehrer und Rechtsvertreter sind dagegen mit 4 Tagen am wenigsten krankgemeldet. Die Unterschiede zwischen den Berufsgruppen hängen mit unterschiedlichen Belastungsprofilen wie z.B. körperlich schwerer Arbeit, Stress, Zeitdruck, Fremdbestimmung der Arbeitsabläufe zusammen. Die Qualifikation der Beschäftigten spielt ebenso eine wesentliche Rolle. Höher qualifizierte Beschäftigte haben in der Regel ein höheres Maß an Gestaltungs- und Entscheidungsspielräumen. Der individuelle Lebensstil, Konsumgewohnheiten, risikobehaftete Verhaltensweisen sowie soziale Faktoren beeinflussen den Gesundheitszustand ebenfalls.

Psychische Krankheiten weiter zunehmend

Seelische Leiden verursachen mittlerweile jeden achten Krankheitstag. Im Jahr 2010 verursachten sie 12 Prozent aller Fehltage bei den beschäftigten Pflichtmitgliedern. Im Jahr zuvor waren es noch 10,7 Prozent. Dauert ein durchschnittlicher Erkrankungsfall 12,8 Kalendertage, so liegen die Fallzeiten für psychische Erkrankungen bei 35,2 Tagen. Nur bösartige Tumorerkrankungen weisen durchschnittlich noch längere Fehlzeiten (36,3 Tage je Fall) auf. Die Höhe des Krankenstandes insgesamt wird maßgeblich durch die Langzeitfälle mit über sechswöchiger Arbeitsunfähigkeit bestimmt. Sie machen zwar nur 4,2 Prozent aller Fälle aus, verursachten jedoch 45,5 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage.

Arbeitslose weisen durchschnittlich die meisten psychischen Krankheitstage auf. Gefolgt von Telefonisten, Kraftfahrzeugführern, Helfern in der Krankenpflege und Sozialarbeitern.

Burn-out-Syndrom steigt rasant

Das Burn-out-Syndrom ist nicht als eigene Krankheit im ICD Schlüsselsystem erfasst und wird daher unter der Diagnose Z73 "Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung" eingeordnet. Von 2004 bis 2010 stiegen die AU-Tage von 4,6 auf 63,2 pro 1.000 Mitglieder um mehr als das Dreizehnfache an. Frauen waren mit 82,1 Tagen je 1.000 Mitglieder fast doppelt so häufig krankgeschrieben wie Männer mit 48,4 Tagen je 1.000 Mitglieder.

Wird die Dauer der Krankschreibung pro Fall betrachtet, so ist ein Patient mit Burn-out-Syndrom durchschnittlich 31 Tage lang krankgeschrieben.

Jede fünfte arbeitslose Frau bekommt Antidepressiva

Die Hälfte der verordneten Psychopharmaka sind Antidepressiva. Im Durchschnitt erhielten neun Prozent der BKK versicherten Frauen und 4,7 Prozent der Männer mindestens eine Antidepressiva-Verordnung. Am häufigsten waren arbeitslose Frauen (18,8 Prozent) und arbeitslose Männer (11,7 Prozent) betroffen. Mit zunehmendem Alter steigt die Verordnungshäufigkeit deutlich an, aber auch jüngere Menschen bekommen Antidepressiva verordnet. So bekamen 5,7 Prozent der Frauen und 3,5 Prozent der Männer zwischen 25 und 34 Jahren Antidepressiva verordnet.

Den BKK Gesundheitsreport 2011 "Zukunft der Arbeit" mit weiteren Ausführungen können Interessenten unter info@bkk.de bestellen oder im Internet unter www.bkk.de herunterladen.

Downloadfähige Grafiken zum Krankenstand, z.B. Länderauswertungen oder den psychischen Krankheiten gibt es im BKK Faktenspiegel unter www.bkk.de/faktenspiegel.
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