41 Prozent waren im Jahr 2011 gar nicht krankgeschrieben.
Der BKK Bundesverband erfasst und analysiert die gesundheitlichen Befunde von 4,8 Millionen beschäftigten Pflichtmitgliedern. Die BKK Analysen stellen damit ein gutes Abbild des Krankheitsgeschehens in der Arbeitswelt dar.
Ausschlaggebend für die Ermittlung der Krankenstände sind weniger die Fallzahlen, also die Häufigkeit von (Kurzzeit-)Krankmeldungen, als die Ausfalltage insgesamt. So machen kürzere Krankschreibungen bis zu einer Woche zwar zwei Drittel der Fälle aus, verursachen aber noch nicht einmal ein Fünftel (17 Prozent) der krankheitsbedingten Fehltage. Langzeitfälle, also Krankmeldungen über sechs Wochen, verursachen hingegen fast die Hälfte (47 Prozent) der Krankheitstage insgesamt, obwohl ihr Anteil an den Arbeitsunfähigkeitsfällen nur etwa 4 Prozent beträgt.
Im Durchschnitt dauerte 2011 ein Arbeitsunfähigkeitsfall bei den beschäftigten BKK Pflichtmitgliedern 13,1 Tage. Die mit Abstand kürzesten Erkrankungsdauern verursachten naturgemäß die Infektionskrankheiten mit 5,7 Tagen je Fall, die Krankheiten des Verdauungssystems (6,3 Tage je Fall) und die Atemwegserkrankungen (6,7 Tage je Fall), bei denen es sich somit in erster Linie um akute Probleme und seltener um dauerhaft zur Arbeitsunfähigkeit führende Krankheiten handelt.
Deutlich längere Fehlzeiten verursachten dagegen die psychischen Erkrankungen mit 36,9 AU-Tagen je Fall und die Neubildungen (Tumorerkrankungen) mit 36,3 AU-Tagen je Fall. Herz- und Kreislauferkrankungen (21,2 Tage), Verletzungen und Vergiftungen (20,1 Tage), Muskel- und Skeletterkrankungen (19,9 Tage) sowie Stoffwechselerkrankungen (18,5 Tage) begründeten immerhin noch Ausfälle von etwa drei Wochen je Krankschreibung.