Teilzeitkräfte sind in den meisten Berufen weniger krank als Vollzeitbeschäftigte
Fahrer, Postverteiler, Lagerarbeiter, Bürohilfskräfte, Sozialarbeiter sowie Helfer in der Krankenpflege sind bei Teilzeittätigkeit weniger häufig krank als der Durchschnitt der entsprechenden Berufsgruppe. Es gibt allerdings auch einige Gegenbeispiele. Verkäufer, Kassierer und Datenverarbeitungsfachleute weisen in Teilzeitbeschäftigung mehr Arbeitsunfähigkeitstage auf, als Vollzeitangestellte.
In Teilzeit fehlen Frauen häufiger als Männer - Vollbeschäftigte Männer fehlen häufiger als Frauen
Teilzeitbeschäftigte Frauen fehlten im Jahr 2007 mit 12,6 Krankheitstagen zweieinhalb Tage länger als männliche Teilzeitkräfte. Im Vergleich dazu fehlten die weiblichen Beschäftigten insgesamt fast einen Tag weniger (12,4 Tage) als männliche Arbeitnehmer (13,2 Tage). Dies ist vor allem auf die weit höheren Anteile gewerblicher und damit meist körperlich belastenderen Tätigkeiten bei Männern zurückzuführen. So haben 56 Prozent der vollzeitbeschäftigten Männer Berufe im produzierenden Gewerbe, allerdings nur 12 Prozent der Frauen. Vollzeitbeschäftigte Frauen arbeiten überwiegend als Angestellte.
Fordernde Tätigkeiten - gerade für teilzeitbeschäftigte Frauen
Frauen in Teilzeitbeschäftigung arbeiten in Berufen, die sie physisch und psychisch stark fordern und die oft wenig Gestaltungsspielraum haben - beispielsweise in der Pflege sowie in anderen Gesundheitsberufen; sie üben Reinigungstätigkeiten aus, arbeiten in Kindergärten oder als Sozialarbeiterinnen.
Für die höhere Krankheitshäufigkeit der Frauen in Teilzeittätigkeit (12,6 Tage gegenüber 12,4 Tagen in Vollzeit) spielen die häufig einseitigen körperlichen oder mentalen Belastungen eine Rolle. Sie sind besonders häufig wegen Muskel- und Skeletterkrankungen arbeitsunfähig (330 Tage je 100 Beschäftigte). Muskel- und Skeletterkrankungen bilden aber auch insgesamt die wichtigste Ursache für Fehlzeiten. Diese Krankheitsgruppe bewirkt den etwas höheren Krankenstand der weiblichen Teilzeitkräfte im Vergleich zum Durchschnitt aller beschäftigten Frauen.
Psychische Erkrankungen verursachen jeden achten Krankheitstag bei erwerbstätigen Frauen
Nach den Muskel- und Skeletterkrankungen bilden Atemwegserkrankungen und psychische Störungen die wichtigsten Krankheitsgründe für die Ausfalltage der weiblichen Beschäftigten. Während psychische Krankheitsursachen bei Männern nur den fünften Rang nach Verletzungen sowie Atemwegs- und Verdauungserkrankungen einnehmen, begründen sie bei den Frauen rund 12 Prozent des gesamten Krankenstandes. 2007 waren dies 153 Tage je 100 beschäftigte pflichtversicherte Frauen und 146 Tage je 100 Frauen in Teilzeittätigkeiten.