Fachkräftemangel und immer schnellere Veränderungen in der Arbeitswelt stellen die KMU vor besondere Herausforderungen. Unterstützungsangebote haben daher hohe Priorität. Gesundheitspolitik leistet im Rahmen der betrieblichen Prävention ihren Beitrag: Dazu Regina Kraushaar, Abteilungsleiterin Pflegeversicherung und Prävention im Bundesgesundheitsministerium: "Mit den im Entwurf der Bundesregierung für ein Präventionsgesetz vorgesehenen Fortentwicklungen soll insbesondere KMU der Zugang zu Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung erleichtert werden. Unser Ziel ist es, möglichst viele KMU zu erreichen und deren Beschäftigten die Teilnahme an betrieblicher Gesundheitsförderung zu ermöglichen."
Irmtraut Gürkan, stellvertretende Vorsitzende des DIHK-Ausschusses für Gesundheitswirtschaft, stellte in ihrem Statement heraus, dass immer mehr kleine und mittlere Unternehmen die betriebliche Gesundheitsförderung als wichtigen Teil einer zukunftsorientierten Personalpolitik erkennen. "Die Unternehmen sind in ihrem Einsatz um knapper werdende Fachkräfte auf motivierte und gesunde Mitarbeiter angewiesen und investieren im Rahmen ihrer Möglichkeiten zunehmend in die Gesundheit ihrer Beschäftigten."
Das Projekt: "Gesund. Stark. Erfolgreich - Der Gesundheitsplan für Ihren Betrieb"
In dem vorgestellten Projekt erarbeiteten Praktiker Handlungshilfen für die betriebliche Praxis, wie z.B. ein e-learning-Tool für Beschäftigte, Praxisordner für unterschiedliche Branchen, sowie Tipps für den Transfer der verschiedenen Handlungshilfen in die Betriebe. Die Kooperation mit der BZgA war ein wichtiges Element für den Gesamterfolg des Projektes.
Als einer der Akteure des Projekts berichtet Lutz Kaiser, Vorstandsvorsitzender der pronova BKK: "Damit die gute Botschaft in die Fläche gebracht werden konnte, wurde ein Steuerkreis aus vier BKK etabliert. Dieser stieß, gleichsam im Dominoeffekt, andere an. Mittlerweile haben 12 BKK gemeinsam mit ihren Partnern aus der Wirtschaft rund 1.000 kleine und mittlere Betriebe erreicht. Es gab gemeinsame Veranstaltungen mit den IHK, regionalen Wirtschaftsförderungen, Mittelstandsverbänden - von Rostock bis Ravensburg und von Nordhorn bis Frankfurt/Oder. Mein Fazit: Mit den richtigen Partnern und der richtigen Botschaft können wir viel erreichen - allerdings muss man vor Ort und mit den Unternehmern aus der Region sprechen."
Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes meint zu den aktuellen Plänen der Gesundheitspolitiker: "Wir unterstützen die Absicht der Politik, betriebliche Gesundheitsförderung sowie betriebliches Gesundheitsmanagement deutlich auszubauen. Nicht allein die Veränderungen am Arbeitsmarkt, sondern auch der wachsende Stellenwert chronischer Erkrankungen sind zwingende Gründe für ein stärkeres Engagement in der Prävention. Die Betriebskrankenkassen werden ihr Know-how, das sie in enger Abstimmung mit Unternehmen erworben haben, gern in kleine und mittelständische Betriebe einbringen. Dafür sind allerdings ausreichende Handlungsspielräume für die gesetzlichen Krankenkassen erforderlich."
Tagungsunterlagen unter: www.bkk-dachverband.de/...